Suchttherapie 2009; 10 - S544
DOI: 10.1055/s-0029-1240352

Score-gesteuerter Alkoholentzug

U Kemper 1, T Takla 1, R Holzbach 2
  • 1LWL-Klinik Gütersloh, Gütersloh
  • 2LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt, Warstein

Die Alkoholabhängigkeit gehört zu den häufigen Erkrankungen. Bei Männern stellt sie die häufigste vollstationäre Behandlungsdiagnose dar. Durch die in der Regel daraus resultierende Unterbrechung des regelmäßigen Alkoholkonsums, entwickelt eine große Zahl dieser stationär behandelten Patientinnen und Patienten, ein Alkoholentzugssyndrom. Trotz der Häufigkeit der daraus resultierenden Behandlungsnotwendigkeit gibt es bisher keine allgemein wissenschaftlich fundierten Leitlinien zur Behandlung des Alkoholentzugssyndroms über die verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen hinweg. So wird in manchen Kliniken der weitere Alkoholkonsum toleriert oder sogar bis hin zu entsprechenden Infusionsbehandlungen gefördert, „kalte Entzüge“ durchgeführt oder auf unterschiedliche Weise medikamentös behandelt. In der deutschen Leitlinie zum Alkoholentzug wird die Verwendung einer Entzugsskala empfohlen. Es gibt bisher allerdings keinen Vergleich verschiedener Skalen. Im Rahmen der Umstellung von der SAB-P auf die HAES wurden in einer offenen prospektiven Studie 100 Patienten mit Hilfe der SAB-P mediziert, 100 gemäß HAES. Dabei zeigte sich der mit weniger Items leichter zu handhabende HAES der SAB-P im Hinblick auf niedrigeren Medikationsbedarf und niedrigere Komplikationsrate überlegen.