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DOI: 10.1055/s-0029-1239805
Hodensonografie und Beurteilung der Hodenperfusion bei Kindern und Jugendlichen
Problemstellung:
In der bislang vorliegenden Literatur gibt es widersprüchliche Angaben zur dopplersonographischen Untersuchbarkeit kindlicher Hoden und zu Referenzwerten der testikulären Durchblutung. In dieser Studie sollten die typischen Durchblutungsparameter des kindlichen Hodens und das Hodenvolumen untersucht werden, um Referenzwerte zu definieren.
Patienten und Methode: Sonographisch untersucht wurden 102 gesunde Jungen (mittleres Alter: 7,48±4,13). Zum Einsatz kamen die Geräte „Aplio“ und „Xario“ der Firma Toshiba Medical Systems mit 14Mhz-Linearsonden (bzw. 8Mhz bei älteren Probanden). Mit dem intergrierten Messsystem wurden die Hodenvolumina bds. bestimmt. Dann folgte die pW-Doppler-Untersuchung von intratestikulären Arterien bds. Außerdem wurden sonographische Nebenbefunde dokumentiert. Die Probanden wurden anhand des Hodenvolumens in 5 Gruppen eingeteilt.
Ergebnisse:
Während sich Vmax. im Verlauf des Hodenwachstums von 1,98±0,62cm/s in Gruppe 1 bis zu 6,22±1,76cm/s in Gruppe 5 erhöhte und auch Vmin. entsprechend von 0,85±0,32cm/s auf 2,57±0,77cm/s stieg, veränderte sich der Resistive Index nicht signifikant. Der Mittelwert des RI über alle 204 Einzelhoden betrug 0,54±0,08.
Schlussfolgerungen:
Wir konnten zeigen, dass in allen Altersgruppen eine zuverlässige Beurteilung der Hodenperfusion möglich ist. Vmax und Vmin nehmen mit dem Hodenvolumen proportional zu. Der RI, der in dieser Studie deutlich niedriger bestimmt wurde als in früheren Veröffentlichungen, ist unabhängig von Alter und Hodenvolumen relativ konstant. Wir definierten einen RI-Referenzbereich bei Kindern und Jugendlichen von 0,40–0,65. Durch die Beschreibung der Normalbefunde und die definierten Referenzwerte kann die Zuverlässigkeit und Aussagekraft von sonographischen Untersuchungen der Hoden bei Kindern und Jugendlichen verbessert werden.