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DOI: 10.1055/s-0029-1239771
Aussagefähigkeit der Elastografie bei Malignomen im Vergleich zur Kontrastmittelsonografie
Problemstellung: Die Kontrastmittelsonografie ist ein etabliertes Verfahren zur weiteren Evaluierung malignomsuspekter Befunde abdomineller Organe, insbesondere der Leber. Bei FNH und Hämangiomen ist die Kontrastmittelsonografie als singuläres Untersuchungsverfahren ausreichend um die Diagnose zu sichern. Bei anderen Herdbefunden insbesondere bei Malignomen in der Anamnese ist in der Regel eine histologische Sicherung (Biopsie bzw. OP) erforderlich. Mit der Elastografie kann die Gewebeeigenschaft von fokalen Läsionen relativ zu umgebenden Strukturen bestimmt werden. Ziel der Untersuchung ist die Charakterisierung potentiell maligner Herdbefunde im Vergleich zur B-Bild-Sonografie und Kontrastmittelsonografie. Als Referenz werden die Befunde der Histologie (Biopsie oder OP-Präparat) herangezogen.
Patienten und Methode: In die laufende Untersuchung sind derzeit 10 Patienten mit malignomsuspekten Abdominalbefunden eingeschlossen. Die Untersuchung erfolgt mit dem high end Gerät High Vision 900 der Firma Hitachi. Nach Standarduntersuchung einschließlich Farbduplexanalyse Durchführung der Elastografie (mit Spezialschallkopf). Die Kontrastmittelsonografie wird mit 2,5ml Sonovue durchgeführt und auf Video aufgezeichnet.
Ergebnisse: Das Spektrum der diagnostizierten Malignome umfasst HCC, neuroendokrine Tumoren, GIST, Metastasen kolorektaler Karzinome, großzelliger Karzinome, Pankreaskarzinom, sowie fokal entzündliche Veränderungen und eine FNH. Alle Malignome wiesen eine reduzierte Gewebeelastizität auf (im „strain image“ blaukodiert). Die FNH zeigte ein Mischbild, die entzündlichen Veränderungen lagen im grünen Farbspektrum. Mittels Kontrastmittelsonografie konnten die Malignome zum Teil durch Früharterielle sowie Spätphase, z.T nur durch die Spätphase diagnostiziert werden. Die Befunde wurden mit histologischen Präparaten verglichen.
Schlussfolgerungen: Die Analyse der Gewebeelastizität kann zusätzliche Hinweise zur zugrundeliegenden Ätiologie ergeben. Falls aufgrund der Morphologie oder der vermuteten Ätiologie ohnehin eine Histologie erforderlich ist, könnte die Elastografie gegebenenfalls die Kontrastmittelsonografie als zusätzliches Untersuchungsverfahren ersetzen.