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DOI: 10.1055/s-0029-1239762
Kontrastverstärkte Sonografie solider Pankreastumoren – Korrelation zwischen Vaskularisations- und histopathologischem Differenzierungsgrad
Problemstellung: Innerhalb des Zeitraums zwischen Februar 2008 und Mai 2009 wurden in einem Krankenhaus der Regelversorgung mit gastroenterologischem Schwerpunkt 64 kontrastverstaerkte Sonografien des Pankreas durchgefuehrt, hiervon liessen sich in 22 Faellen maligne Tumoren histologisch oder cytologisch sichern. Da ein hypoechogenes Vaskularisationsmuster ductaler Adenocarcinome beschrieben ist, war es Ziel, das Ausmass der Kontrastmittelanreicherung innerhalb der Laesionen mit deren Differenzierungsgrad in Beziehung zu setzen.
Patienten und Methode: Die erkrankten Patienten wiesen ein Alter zwischen 44 und 82 Jahren auf, es fand sich in 16 Faellen weibliches, in 6 Faellen ein maennliches Geschlecht. Alle Patienten wurden mit dem High-End Ultraschallgeraet Acuson Sequoia S 512 (Siemens) nativ und unter Kontrastmitteleinsatz (Sonovue R, Bracco, 0,8ml) sonographisch untersucht. Alle Patienten wurden in Abhaengigkeit der Tumorausdehnung sowie ggf. nachweisbaren (Fern-)Metastasierung endosonographisch feinnadelpunktiert, sonographisch gezielt punktiert oder aber chirurgisch exploriert oder reseziert. Zusaetzliche Prozedur war bei allen Patienten die Durchfuehrung einer oralen Endosonografie.
Ergebnisse: Die 22 untersuchten Patienten wurden nach Vaskularisationsgrad und Ausmass vorhandener cystischer Veraenderungen folgenden Subgruppen zugeordnet: Bei 12 Patienten liessen sich Tumoren mit hypoechogenem Vaskularisationsmuster nachweisen, die histologisch alle einem ductalen Adenocarcinom entsprachen. Unter diesen fanden sich 1 gut differenziertes, 6 maessig differenzierte und 5 schlecht differenzierte Carcinome. Bei 4 Patienten fand sich ein intratumorales Enhancement, das in zwei der Faelle als deutlich hyperechogener als das umgebende Parenchym charakterisiert werden konnte. Histologisch entsprachen diese einem kleinzelligen neuroendokrinen Carcinom bzw. einem ductalen Adenocarcinom geringer Differenzierung. Die beiden anderen, zwar enhancenden, im Vergleich zum umgebenden Parenchym aber etwas geringer echogenen Tumoren entsprachen ductalen Adenocarcinomen maessigen Differenzierungsgrades. Eine der Tumoren verhielt sich isoechogen zum Parenchm, diese war histologisch einem maessig differenzierten, adenosquamoesen Carcinom zuzuordnen und ist wahrscheinlich metastatischen Ursprungs. Bei drei Patienten fielen cystische Laesionen ohne eindeutig solide Anteile auf, histologisch entsprachen diese einem maessig und einem schlecht differenzierten Adenocarcinom sowie drittens einem intraductalen papillaeren mucinoesen Carcinom. Zwei Patienten wiesen Tumoren auf, innnerhalb der die cystoide Erweiterung des D. Wirsungianus dominierte. Von diesen wies ein Tumor ein hyperechogenes Vaskularisationsmuster auf, der histologisch einem auf dem Boden einer Rezidiv- IPMN entstandenen, teils niedrig differenzierten Carcinom entsprach. Bei der anderen IPMN liess sich die Invasivitaet der Tumorerkrankung klinisch deutlich nachvollziehen, cytologisch jedoch nicht belegen.
Schlussfolgerungen: Es bestaetigt sich in den vorliegenden Daten das fuer ductale Adenocarcinome im kontrastverstaerkten Modus typische hypoechogene Strukturmuster, eine Korrelation zum histologischen oder cytologischen Differenzierungsgrad gelang nicht (G1–3). Unter den enhancenden Pankreastumoren fanden sich sowohl ductale Adenocarcinome wie auch ein neuroendokrines Carcinom. Ein schlechterer Differenzierungsgrad liess sich in der kleinen Gruppe der ductalen Adenocarcinome generell nicht konstatieren (G2–3). Da ein Teil der Tumoren trotz eines fassbaren Enhancements im unmittelbaren Vergleich mit dem Vaskularisationsgrad des umgebenden Pankreasparenchym eine etwas geringere Echogenitaet aufwies, sollte in die Bewertung dieser Vergleich einbezogen werden. Die Kontrastanwendung war im Falle der Charakterisierung cystischer, maligner Neoplasien hilfreich, um tubulaere Gangstrukturen oder cystische Tumoranteile darzustellen bzw. abzugrenzen. Es sind zukuenftig groessere Patientenzahlen erforderlich, um die Frage nach einem Zusammenhang aus starkem Vaskularisationsgrad und Tumorgrading beantworten zu koennen.