Ultraschall Med 2009; 30 - V4_05
DOI: 10.1055/s-0029-1239761

Akalkulöse nekrotisierende Cholezystitis im Kontrastmittelultraschall. Die fehlende Durchblutung als wichtiges diagnostisches Kriterium

S Rieger 1, E Hübner 1, A Hollerweger 1
  • 1KH Barmherzige Brüder, Salzburg/AT

Problemstellung:

Der Nachweis oder Ausschluss einer Durchblutung ist nicht nur ein wichtiges Kriterium in der Differenzierung zwischen Sludge und Tumor in der Gallenblase sondern auch in der Differenzierung zwischen Entzündung und Nekrose und somit ein mögliches Kriterium einer nekrotisierenden Cholezystitis.

Patienten und Methode:

Vorgestellt werden 3 Patienten mit akalkulöser Cholezystitis, bei 2 Patienten trat diese postoperativ auf. In den beiden postoperativen Fällen wurde die Kontrastmittelsonografie bei mangelnder Befundbesserung nach perkutaner Gallenblasendrainage bei Stresscholezystitis durchgeführt, bei dem anderen Patienten zur Klärung der unklaren Wandverdickung.

Ergebnisse:

Im B-Bild zeigte sich bei allen 3 Patienten eine deutlich verdickte Gallenblasenwand mit unregelmäßiger Begrenzung zum Lumen hin. In der Kontrastmittelsonografie war jeweils nur an der äußeren Begrenzung eine Durchblutung nachzuweisen, der übrige verdickte Teil der Wand war avaskulär. Die durchgeführte Cholezystektomie und Histologie ergab in allen 3 Fällen eine schwere ulzerierende und nekrotisierende Cholezystitis.

Schlussfolgerungen:

Die Kontrastmittelsonografie gibt durch den Nachweis einer fehlenden Durchblutung den Hinweis für die Wandnekrose. Da bei einer nekrotisierenden Cholezystitis eine rasche Ausheilung nicht zu erwarten ist, sollte eine baldige chirurgische Sanierung angestrebt werden.