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DOI: 10.1055/s-0029-1239749
Durchführbarkeit von Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI)-basierter Quantifizierung von Gewebeelastizitätseigenschaften an Nieren gesunder Probanden
Problemstellung:
Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) ist eine neue Technologie zur Quantifizierung der Elastizitätseigenschaften von Geweben (Siemens Acuson S2000, „Virtual Touch™ tissue quantification“). Bei der Untersuchung von Oberbauchorganen ergeben sich Limitationen für die Anwendung aufgrund der begrenzten Eindringtiefe des ARFI-Messfeldes von 5,5cm. Zur „Virtual Touch™ tissue quantification“- Technologie gibt es aktuell noch keine publizierten Erfahrungen zur Durchführbarkeit und Vorgehensweise bei der Untersuchung der Nieren.
Patienten und Methode:
Bei 10 gesunden Probanden wurde die ARFI-Quantifizierung an der Niere angewendet. Hierbei wurden alle Messungen zunächst in Rückenlage des Probanden durchgeführt. Für die Elastizitätsmessung wurden je 5 Messwerte für Oberpol, Mittelgeschoß und Unterpol an beiden Nieren bestimmt. Fehlmessungen wurden ebenfalls erfasst. Anschließend erfolgte unter der gleichen Vorgehensweise die Untersuchung der Nieren in Seiten- und Bauchlage. Für jede Ultraschall-Position wurden somit 30 Messwerte bestimmt.
Ergebnisse:
Für die Ermittlung von 30 Messwerten waren in Rückenlage des Probanden durchschnittlich 50 Messungen, in der Seitenlage 45 Messungen und in der Bauchlage jeweils 51 Messungen nötig (jeweils 40%, 33% und 41% Fehlmessungen). Die Standardabweichung der Messwerte ergab für die Rückenlage 0,95, für die Seitenlage 0,92 und für die Bauchlage 0,98. Der Variationskoeffizient mit zugehörigen 95%-Konfidenzintervallen betrug für Rückenlage 0,37 (0,24–0,77), für Seitenlage 0,36 (0,24–0,76) und für Bauchlage 0,33 (0,22–0,66). Es ergab sich statistisch kein signifikanter Unterschied der Variationskoeffizienten in den unterschiedlichen Untersuchungspositionen.
Schlussfolgerungen:
Die Wahl der Patienten-Position für die Messung von Elastizitäts-Werten kann bei nicht signifikant unterschiedlichen Variationskoeffizienten nach praktischen Gesichtspunkten erfolgen. Unsere Studie konnte zeigen, dass diese neue Methode der Elastizitätsmessung -trotz begrenzter Eindringtiefe- auch an Nieren möglich ist.