Ultraschall Med 2009; 30 - P10_03
DOI: 10.1055/s-0029-1239746

Der Nierentumor und die Überraschung!

T Enzmann 1
  • 1Klinikum Brandenburg, Brandenburg/DE

Problemstellung:

Nierentumore sind oft Zufallsbefunde, die bei ganz anderen klinischen Fragestellungen diagnostiziert werden.

Sonographische Befunde werden dann mit weiteren Bildgebungsverfahren ergänzt. Es schließt sich die Beratung des Patienten an und meistens erfolgt eine Operation.

Manchmal gibt es erhebliche Diskrepanzen zwischen der präoperativen (Verdachts)diagnose und dem histologischen Ergebnis. Dann ist eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient gefragt, die diese Situation „ausgleicht“.

In einem Fallbeispiel wird ein 6cm großes Angiomyolipom gezeigt, was präoperativ als maligner Niertumor eingeschätzt wurde. Die Niere wurde entfernt – das Angiomyolipom „saß“ der Niere auf und war ein völlig separater Tumor!

Schlussfolgerungen:

Große Angiomyolipome sind wegen der zunehmenden Rupturgefahr zu entfernen.

In dem konkreten Fall wirkte eine gute Kommunikation protektiv gegen eine gutachterliche Auseinandersetzung. Die ärztliche Gesprächsführung wird jedoch in unserer Ausbildung wenig gelehrt.

Ein gutes Gespräch hat eine kognitive und eine emotiale Ebene. War das Gespräch gut, so würde der Patient spiegeln: „ich habe alle Informationen bekommen“ und „ich bin gehört und verstanden worden!“.