Ultraschall Med 2009; 30 - P9_05
DOI: 10.1055/s-0029-1239741

Real-time Tissue-Elastography in der Diagnostik von Schilddrüsenknoten

M Götzberger 1, S Hallensleben 1, N Landauer 1, R Gärtner 1, V Gülberg 1
  • 1Medizinische Klinik – Campus Innenstadt, München/DE

Problemstellung: Sonographische Kriterien allein bieten zur Dignitätsbeurteilung von Schilddrüsenknoten keine ausreichende diagnostische Sicherheit. Die Real-time Tissue Elastography ist ein neues, sonographisches Echtzeitverfahren, das zusätzlich die Darstellung der Gewebeelastizität ermöglicht. Es soll prospektiv die Darstellbarkeit von Schilddrüsenknoten mittels Elastografie, so wie die Aussagekraft des Verfahrens zur Dignitätsbeurteilung überprüft werden.

Patienten und Methode: 66 Schilddrüsenknoten wurden bisher mittels Elastografie (Hitachi EUB-8500) untersucht. Das farbkodierte Elastogramm wurde in 5 Kategorien eingeteilt: homogen grün (1), zentral grün/peripher blau (2), zentral blau/peripher grün (3), inhomogen-blau (4), homogen blau (5). Zusätzlich erfolgte die Bestimmung des Elastizitätskoeffizienten (strain ratio) im Gewebevergleich Knoten/normales Parenchym.

Ergebnisse:

In 5 Fällen war keine ausreichende elastographische Darstellung des Knotens möglich. Von den restlichen 61 Patienten (17m/44 w, Alter 52±15, TSH 1,3±1,3µU/ml) erfolgte in 23 Fällen eine histologische oder zytologische Korrelation (3 Karzinome, 20 benigne Knoten). Es zeigte sich folgende Darstellung der Knoten im Elastogramm:

Elastogramm

(n=61)

Knoten mit Gewebediagnostik (n=23)

benigne (n=20)

maligne (n=3)

1

16 (26%)

3 (15%)

-

2

21 (34%)

7 (35%)

-

3

12 (20%)

3 (15%)

-

4

11 (18%)

7 (35%)

3 (100%)

5

1 (2%)

-

-

Der Elastizitätskoeffizient betrug bei den benignen Knoten 2,80±3,50, bei den malignen 5,15±1,59.

Schlussfolgerungen: Eine Beurteilung von Schilddrüsenknoten mittels Elastografie ist in >90% der Fälle möglich. Eine farbkodierte Klassifikation der Knoten erscheint möglich. Maligne Knoten zeigten ein inhomogen-blaues Muster und einen höheren strain-ratio als benigne. Die Aussagekraft dieser Kriterien kann erst nach Untersuchungen an einer größeren Fallzahl beurteilt werden.