Ultraschall Med 2009; 30 - P9_03
DOI: 10.1055/s-0029-1239739

Dynamische kontrastmittelverstärkte Sonografie bei neoadjuvanter Chemotherapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms: Ist die Methode zum Therapiemonitoring geeignet?

G Schüller 1, C Schüller-Weidekamm 2, M Reisegger 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Wien/AT
  • 2Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Wien/AT

Problemstellung:

Die neoadjuvante Chemotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms. Ein fehlendes Ansprechen hat eine sofortige Therapieänderung zur Folge, da kostbare Zeit verloren ginge und gleichzeitig die betroffenen Patientinnen unnötigen Nebenwirkungen ausgesetzt wären. Mit der dynamischen kontrastmittelverstärkten Sonografie (CEUS) könnte der Therapieerfolg bereits zu einem möglichst frühen Zeitpunkt überprüft werden: durch die Darstellung der Gewebsperfusion werden funktionelle Informationen über die Tumorbeschaffenheit sichtbar. Das Ziel der Studie ist die Tumorperfusion mit CEUS vor, während und nach der neoadjuvanten Chemotherapie zu messen.

Patienten und Methode:

In dieser Pilotstudie werden 15 Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom (Stadium III) eingeschlossen. Vor Beginn der neoajuvanten Chemotherapie, an den Therapietagen 7, 14 und nach dem Therapieabschluss werden die Perfusion (Pmax) und die Zeit zur maximalen Perfusion (TTP) in den vitalen Tumorrandbereichen gemessen. Pro Messung werden 4,8ml SonoVue (Bracco, Mailand, Italien) verwendet. Die Messdaten werden an einer dezidierten Workstation (LOGIQ Works Ultrasound Workstation, GE, Milwaukee, USA) ausgewertet. Zudem wird das Ergebnis der sonographischen Diagnostik mit der Histologie des Resektionspräparats verglichen.

Ergebnisse:

Die ersten Ergebnisse zeigten, dass im Vergleich zu den Ausgangswerten vor Therapiebeginn insbesondere am Tag 7 TTP deutlich länger und Pmax geringfügig niedriger waren. Limitierend wurde beobachtet, dass sich die für jeden Tumor während der ersten Messung definierten Regions of Interest der Perfusionsmessung durch die therapieinduzierte Tumorschrumpfung bei einigen Patientinnen nicht mehr eindeutig reproduzieren ließen.

Schlussfolgerungen:

Durch die Akquisition funktioneller Parameter könnte CEUS zum Monitoring des Ansprechens auf die neoadjuvante Chemotherapie für Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom eingesetzt werden. Voraussetzung wird die Beherrschung tumormorphologisch bedingter Limitationen der Datenakquisition sein.