Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1239713
Intrauterine Cardioversion bei Feten mit Re-Entry-Tachykardie und sekundärem Hydrops fetalis
Problemstellung: Eine Re-Entry-Tachykardie kann sekundär zu einem Hydrops fetalis führen. Diese Feten sind vital gefährdet, wenn die Re-Entry-Tachykardie nicht sofort in einen Sinusrhythmus überführt wird. Eine Aufsättigung der Mutter mit Digitalis und auch Flecainid führt aber gerade bei diesen hydropischen Feten erst verzögert zu einer Unterbrechung der Tachykardie. Mittels Adenosininjektion in die Nabelschnur konnten wir eine sofortige Konversion in einen Sinusrhythmus erreichen.
Patienten und Methode:
Bisher wurden 3 Patientinnen jeweils mit schwer hydropischen Feten aufgrund einer Re-Entry-Tachykardie bei uns nach dieser Methode behandelt. Bei dem sehr kritischen Zustand der Feten führten wir, wie in der Pädiatrie durchaus üblich, eine Kardioversion mittels Adenosin intrauterin intravasal in die Vena umbilicalis möglichst im intracorporalen Anteil durch. Die Dosierungen wurden gesteigert, bis ein Umspringen in einen Sinusrhythmus eintrat. Zusätzlich zur Behandlung mit Adenosin wurde eine sofortige Aufsättigung der Patientinnen mit Digoxin i.v. nach üblichem Schema und mit Flecainid oral begonnen.
Ergebnisse:
In allen Fällen kam es zwar nach der Kardioversion mit Adenosin in den folgenden Tagen noch zu kürzeren Phasen der Re-Entry-Tachykardie, aber überwiegend konnte ein Sinusrhythmus der Feten festgestellt werden. Der Zustand der Feten besserte sich rasch und unter mütterlicher Therapie konnte eine unauffällige weitere Entwicklung beobachtet werden.
Schlussfolgerungen: Die Methode der intrauterinen Kardioversion mittels Adenosininjektion in die Nabelvene scheint eine erfolgversprechende Therapieoption zu sein, um Re-Entry-Tachykardien sofort zu unterbrechen. Insbesondere Feten, die bereits einen sekundären Hydrops entwickelt haben und bei denen erfahrungsgemäß die alleinige mütterliche Therapie mit Digitalis und ggf. Flecainid nicht rechtzeitig zur Cardioversion führen, können mit diesem Verfahren vor einem IUFT bewahrt werden.