Ultraschall Med 2009; 30 - P3_01
DOI: 10.1055/s-0029-1239682

Korrelation von Histologie und sonographischer Darmwand-vaskularisation bei Patienten mit Morbus Crohn

B Drews 1, T Barth 1, J Klaus 1, MM Hänle 1, AS Akinli 1, W Kratzer 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Zentrum für Innere Medizin, Ulm/DE

Problemstellung:

Erste Hinweise zeigen vergleichbare Ergebnisse zwischen der makroskopischen Beurteilung der Mucosa in der Ileokolonoskopie und der Vaskularisation der Darmwand mittels Powerdoppler-Sonografie bei Morbus Crohn. Ein Vergleich zwischen der sonographsisch nachweisbaren Darmwandvaskularisation und histologischen Befunden ist bisher nicht beschrieben.

Ziel unserer retrospektiven Studie war es, einen Zusammenhang zwischen der Darmwandvaskularisation mittels Power-Doppler-Sonografie und den nachweisbaren entzündlichen Infiltraten in der Histologie von Koloskopiebiopsaten zu untersuchen.

Patienten und Methode:

Retrospektive Auswertung der Daten von 1332 Patienten zwischen 2000 und 2005 mit Morbus Crohn, die innerhalb eines Zeitrahmens von max. 5 Tagen eine Darmwandsonografie mit Beurteilung der Darmwandsonografie im Power-Doppler-Modus, sowie eine Ileokolonoskopie mit Biopsatentnahme erhalten hatten. Insgesamt erfüllten 32 Patienten (18 Frauen, 14Männer, Durchschnittsalter 38,8 Jahre) die Einschlusskriterien. Verglichen wurden die histologischen Befunde (Entzündung ja/nein) mit der semiquantitativen Beurteilung der Darmwandvaskularisation (Limberg Klassifikation) des korrespondierenden Darmabschnitts und dem CDAI.

Ergebnisse:

Eine signifikante Assoziation (p<0,05) konnte für die entzündlichen histologischen nachweisbaren Veränderungen der entnommenen endoskopischen Biopsate und der Darmwandvaskularisation im terminalen Ileum (kappa=0,66; sensitivity 95%; specificity 69%) nachgewiesen werden. Zwischen dem CDAI and den histologischen nachweisbaren Veränderungen fand sich keine Assoziation, jedoch zwischen CDAI und nachweisbarer Vaskularisation (Sensitivität 82%).

Schlussfolgerungen:

Eine nachweisbare vermehrte Darmwandvaskularisation des terminalen Ileums korreliert mit der histologisch nachweisbaren entzündlichen Aktivität aus korrespondierend entnommen Gewebeproben des terminalen Ileums. Die mittels Power Doppler nachweisbare Darmwandvaskularisation scheint ein Monitoring einer antiinflammatorischen Therapie bei Patienten mit Morbus Crohn zu ermöglichen.