Ultraschall Med 2009; 30 - V1_06
DOI: 10.1055/s-0029-1239653

Ultraschallgezielte perkutane transhepatische Gallenwegsdrainage über Segment VIII – ein Standardzugang?

E Hübner 1, S Rieger 1, F Gasser 1, A Hollerweger 1
  • 1KH der Barmherzigen Brüder, Salzburg/AT

Problemstellung:

Der perkutane transhepatische Zugang im Rahmen von obstruktiven Erkrankungen der Gallenwege, in Kombination mit einer endoluminalen Drainage (Stent, Pigtail), ist die nächste Alternative, bei endoskopisch nicht sondierbaren Stenosen. Zumeist handelt es sich hierbei um eine palliative Intervention.

In den letzten Jahren wurde fast ausschließlich der Zugang über das Lebersegment VIII gewählt. Die technische Durchführung soll hier genauer erläutert werden.

Patienten und Methode:

In einem Zeitraum von etwa 1 1/2 Jahren wurden an unserer Abteilung 19 US-gezielte Drainagen durchgeführt. In den meisten Fällen handelte es sich um inoperable Neoplasmen des Pankreaskopfes. In einer retrospektiven Auswertung wurde in 16 Fällen der Zugang über das Lebersegment VIII gewählt. In 3 Fällen musste der Zugang über die linke Leberhälfte gewählt werden.

Ergebnisse:

In fast allen Fällen gelang die Punktion des Gallenganges unter Ultraschallsicht im ersten oder zweiten Versuch. Nach Einbringen eines Führungsdrahtes und einer Schleuse konnte zumeist die Obstruktion unter Durchleuchtung überwunden werden. In 14 Fällen konnte über einen perkutan eingebrachten Führungsdraht ein Gallengangsstent eingebracht werden, in 4 Fällen im Rendezvousverfahren mit dem Endoskop. Bei einem Patienten erfolgte eine Dilatation mittels Ballonkatheder. In nur einem Fall kam es zu einer punktionsbedingten, nicht therapiepflichtigen Komplikationen (subkapsuläres Hämatom).

Schlussfolgerungen:

Augrund der hohen Erfolgsrate in der Gallengangspunktion und der Überwindung mechanischer Stenosen hat sich aus unserer Sicht der Zugang über das Lebersegment VIII, im Falle fehlender Kontraindikationen, als Routinezugang bewährt.