Rofo 2009; 181(9): 836
DOI: 10.1055/s-0029-1239606
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Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose - Schwache Korrelation

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Publication Date:
23 September 2009 (online)

 

Patienten mit tiefer Beinvenenthrombose können – eventuell symptomlos – ebenfalls eine Lungenembolie erleiden. Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich. B. Ghaye et al. untersuchten nun, wie sich beide Erkrankungen qualitativ und quantitativ zueinander verhalten. Br J Radiol 2009; 82: 198–203

In die Analyse gingen 110 Patienten mit thromboembolischen Erkrankungen ein. 44 von ihnen (22 Männer und 22 Frauen, Durchschnittsalter: 61 Jahre) hatten eine sonografisch bzw. phlebografisch gesicherte tiefe Beinvenenthrombose, aber klinisch keinen Hinweis auf eine Lungenembolie (Gruppe 1). Bei 66 Patienten (35 Männer und 31 Frauen, Durchschnittsalter: 60 Jahre) war mittels CT-Pulmonalisangiografie eine Lungenembolie festgestellt worden (Gruppe 2). Bei allen Teilnehmern erfolgte in Ergänzung zu den Voruntersuchungen mittels CT sowohl eine Pulmonalisangiografie als auch eine Venendarstellung der unteren Extremitäten, um die Thrombenlast dort zu bestimmen.

In Gruppe 1 fanden sich 27 Patienten (61 %), die zusätzlich zur tiefen Beinvenenthrombose auch eine Lungenembolie hatten. Umgekehrt zeigte sich in Gruppe 2 bei 55 Patienten (83 %) in der CT-Phlebografie eine tiefe Beinvenenthrombose. Teilnehmer der Gruppe 1 hatten eine signifikant niedrigere Thrombenlast in den Pulmonalarterien, aber eine signifikant höhere Thrombenlast in den Beinvenen als Patienten der Gruppe 2. In Gruppe 2 hatten 22 Teilnehmer (33 %) klinische Hinweise auf eine begleitende tiefe Beinvenenthrombose. Die Korrelationen zwischen Lungenembolie und tiefer Beinvenenthrombose waren in Gruppe 2 schwach, aber statistisch signifikant. In der Gruppe 1 erreichten nur einige Korrelationen die Signifikanz.

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