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DOI: 10.1055/s-0029-1239045
Verbesserte Detektion von Lymphangioinvasion durch D2–40 (Podoplanin) bei gynäkologischen Tumoren und Mammakarzinom – ist es Zeit für eine Neubewertung des L-Status?
Ziel: Die peritumorale Lymphangioinvasion (LVI) ist ein anerkannter prädiktiver und prognostischer Faktor bei gynäkologischen Malignomen und dem Mammakarzinom. In der klinischen Routine wird der L-Status auf Grundlage der H.E. Färbung bestimmt, methodische Schwierigkeiten schränken hierbei die Wertigkeit des Parameters ein. Die Anwendung des monoklonalen Antikörpers D2–40 zur immunhistochemischen Färbung entsprechender Tumore erlaubt eine spezifische Färbung von Lymphgefäß-Endothelien. Untersucht wurde, ob die Anwendung von D2–40 die Diagnose LVI in der Routine H.E.-Färbung beim Mamma -, Vulva und Zervixkarzinom relevant verändert.
Methode: Formalin-fixierte Gewebeblöcke von 254 invasiven Mammakarzinomen, 32 Vulvakarzinomen und 49 Zervixkarzinomen wurden immunhistochemisch mit D2–40 gefärbt. Alle Schnitte wurden auf Lymphgefäß-Invasion (D240+LVI) untersucht und mit den Ergebnissen aus der H.E.-Färbung (H.E.+LVI) konsekutiver Schnitte verglichen. Desweiteren wurde untersucht, ob eine Korrelation mit klinischen und histopathologischen Faktoren, sowie mit dem entsprechenden Nodalstatus besteht.
Ergebnisse: Unter Verwendung der D2–40– Immuno-Färbung wurde bei allen untersuchten Tumorentitäten eine signifikant höhere Rate an LVI als in der H.E.-Färbung nachgewiesen (Mammakarzinom: 28% vs. 16%, Vulvakarzinom: 65,6% vs. 40,6%, Zervixkarzinom: 75,1% vs. 30,6%). D2–40+LVI erwies sich für das Mamma- und das Vulvakarzinom im Vergleich zu anderen klinischen und histologischen Faktoren als der stärkste Parameter zur Vorhersage des Lymphgefäßstatus.
Zusammenfassung: D2–40 Immuno-Färbung verbessert im Vergleich zur Routine-H.E.-Färbung signifikant die Sensitivität und Spezifität für die Erkennung von Lymphgefäßinvasion bei gynäkologischen Tumoren und dem Mammakarzinom. Da bei den einzelnen Tumorentitäten Therapie-Entscheidungen vom L-Status beeinflusst werden, sollte eine Neubewertung des L-Status in Studien erfolgen.