Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - A072
DOI: 10.1055/s-0029-1238990

Neoadjuvante Chemotherapie mit FEC und Paclitaxel±Trastuzumab beim lokal fortgeschrittenen Mammakarzinom

K Mohr 1, K Ruschke 2, R Große 1, HG Strauss 1, HJ Holzhausen 3, RP Spielmann 2, S Hauptmann 3, C Thomssen 1
  • 1Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie
  • 2Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie
  • 3Institut für Pathologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

Rationale: Die neoadjuvante Therapie mit Anthrazyklinen und Taxanen ist eine Option bei lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom. Das Ziel dieser retrospektiven Untersuchung war die Evaluation des klinischen und pathologischen Ansprechens sowie der operativen Therapie und der Nebenwirkungen bei neoadjuvanter Therapie mit FEC/Paclitaxel±Trastuzumab (Buzdar et al. JCO 2005; 23: 3676).

Methoden: In den Jahren 2004 bis 2008 wurden in unserer Klinik außerhalb klinischer Studien 21 Patientinnen mit einem histologisch gesicherten primären Mammakarzinom im Stadium cT2–4 cN0–2 M0 HER2-negativ/positiv standardisiert mit FEC/Paclitaxel/±Trastuzumab neoadjuvant behandelt. Voraussetzung für diese Therapie war die Diagnose eines lokal fortgeschrittenen oder inflammatorischen Mammakarzinoms. Wir bewerteten das klinische und pathologische Ansprechen. Als pathologische Komplettremission (pCR) galt ein postoperatives Tumorstadium ypT0/is ypN0. Die anzuwendende Operationsmethode wurde mithilfe der prätherapeutischen klinischen Untersuchung und Bildgebung festgelegt.

Ergebnisse: Von den insgesamt 21 Patientinnen hatten 14 Frauen einen HER2-negativen und 7 Patientinnen einen HER2-positiven Tumor. Bezüglich des klinischen Ansprechens beobachteten wir bei 7 von 21 Patientinnen eine Komplettremission (cCR), bei 9 von 21 eine partielle Remission (PR), bei 3 von 21 Patientinnen kein Ansprechen (NC) und bei 2 von 21 Patientinnen ein Fortschreiten der Erkrankung (PD). Hinsichtlich des pathologischen Ansprechens konnte bei 8 von 21 Patientinnen (38%) eine pCR erreicht werden. Unter den HER2-negativen Tumoren wurde bei 5 von 14 Patientinnen (36%) und bei den HER2-positiven Tumoren bei 3 von 7 Patientinnen (43%) eine pCR erreicht. Die pCR-Rate an brusterhaltenden Operationen nach der neoadjuvanten Therapie betrug 33,3% bezogen auf die Gesamtzahl der Patientinnen.

Zusammenfassung: Die neoadjuvante Therapie mit FEC-Paclitaxel±Trastuzumab stellt eine Behandlungsoption beim fortgeschrittenen Mammakarzinom dar. Es werden hohe Raten an pathologischen Komplettremissionen erreicht.