Rofo 2009; 181(10): 929
DOI: 10.1055/s-0029-1238267
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Kontrastverstärkter Ultraschall - Risikoeinteilung von Carotisplaques möglich?

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Publication Date:
02 October 2009 (online)

 

Neovaskularisationen in Plaques der Halschlagader tragen wesentlich dazu bei, die Vulnerabilität arteriosklerotischer Plaques zu erhöhen. In Untersuchungen mit kontrastverstärktem Ultraschall korrelierte die Anreicherung des Kontrastmittels in den Plaques mit histologisch bestätigten erhöhten Neovaskularisationen. Xiong et al. verglichen in ihrer Arbeit den Grad der Kontrastverstärkung in Carotisplaques mit den klinischen Symptomen der Patienten. Radiology 2009; 251: 583-589

Insgesamt wählten die Autoren 104 Patienten mit Symptomen zerebrovaskulärer Erkrankungen und kardiovaskulärer Risikofaktoren aus. Als Einschlusskriterium musste mindestens 1 arteriosklerotische Karotisplaque mit einer Dicke > 2,0 mm vorliegen. Die Autoren unterteilten die Teilnehmer in symptomatische und asymptomatische. Als symptomatisch galten Patienten mit transitorischer ischämischer Attacke (TIA) und/oder ischämischem Schlaganfall (34 %), Patienten ohne bisherige zerebrovaskuläre Ereignisse wurden der asymptomatischen Gruppe (66 %) zugeordnet. Die Carotissonografien ohne bzw. mit Kontrastverstärkung wurden mit einer Schallfrequenz von 6-8 MHz durchgeführt. Mit der Standardsonografie stellten die Autoren insgesamt 133 Plaques fest. Deren Dicke reichte von 2,1 mm bis 6,1 mm und wies keine signifikanten Unterschiede zwischen symptomatischen und asymptomatischen Patienten auf. Während der Anteil weicher Plaques in der Gruppe symptomatischer Patienten größer war als bei den asymptomatischen, waren Plaqueulzerationen in beiden Gruppen vergleichbar. Die visuelle Bildauswertung der kontrastverstärkten Sonografie ergab eine höhere Echogenität der Plaques symptomatischer Patienten. In der quantitativen Analyse war die Echogenität der Plaques und das Verhältnis der Echogenität der Plaques zu der des Carotislumens ebenfalls in der symptomatischen Gruppe deutlich höher. In weichen Plaques war der Anteil an Kontrastverstärkung deutlich höher als in harten, kalzifizierten oder gemischten Plaques. In Bezug auf die Echogenität der Plaques erreichte die Sensitivität 74 % und die Spezifität 62 %. Beim Verhältnis der Echogenität der Plaques zu der des Carotislumens ergab sich eine Sensitvität von 74 % und Spezifität von 75 %.

Befunde mit wahrscheinlich geringer Emboliegefahr der A. carotis (extrakraniell): homogen echoreiche Plaque mit regelmäßiger Oberfläche (Bild: Arning Ch. Farbkodierte Duplexsonographie der hirnversorgenden Arterien. Thieme 2007).

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