Rofo 2009; 181(8): 738-739
DOI: 10.1055/s-0029-1235776
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Trends in der diagnostischen Radiologie 2008 - Filmverbrauch und Bestand an CT- und KST-Geräten

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Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Die diagnostische Radiologie spiegelt als ein zentrales Fach der Medizin (durchschnittlich nutzt es jeder Bürger jährlich etwa 1,5-mal, ohne Zahnaufnahmen) gut die Aktivitäten im Gesundheitswesen wider. War in der nicht digitalen Radiologie und außerhalb der Schnittbildverfahren die Untersuchungshäufigkeit dem Filmverbrauch proportional und dieser auch eine Grundlage zur Abschätzung der Strahlenexposition der Bevölkerung, ist dies mit zunehmender Digitalisierung des Fachs nicht mehr der Fall. Dennoch spiegeln diese Änderungen und die einiger Großgerätezahlen eindrucksvoll auch die methodischen und strukturellen Änderungen des Fachgebiets wider.

Die mitgeteilten Zahlen sind aufsummierte Angaben der Industrie (ZVEI).

Hinweise auf frühere Mitteilungen finden sich im Heft 6 (2008) dieser Zeitschrift.

Im Jahre 2008 haben sich die Trends der letzten Jahre verstärkt fortgesetzt.

Der Verbrauch an Filmen, die mit Verstärkungsfolien belichtet werden, also die konventionelle analoge Radiologie, ist auf 2,33 Mio. m² geschrumpft, allein im letzten Jahr um 22 %. Bezogen auf das Maximum des Verbrauchs (1995) beträgt der Rückgang 80 %. Dies bedeutet, dass der Übergang zu digitalen Techniken auch im Bereich der konventionellen Untersuchungen ein erhebliches Ausmaß angenommen hat und dass die Schnittbildverfahren die Überlagerungsbilder der Zentralprojektion weiter zurückdrängen, um den Preis einer ständig steigenden Strahlenexposition der Bevölkerung (Abb. 1). Insgesamt wurden 2008 6,54 Mio. m² Film für medizinische Zwecke verbraucht. Das bedeutet einen Rückgang auf nunmehr 39 % des Maximalwerts. Der Filmverbrauch für Indirektaufnahmen (CT, KST, DR) ist vom Maximalwert 2000 auf 61 % zurückgegangen (von 6,55 Mio. m² auf 3,91 Mio. m²), doch ist hier ein weiterer schneller Rückgang zu erwarten, weil die elektronische Speicherung und Kopien auf CD oder Papier deutlich billiger sind als Filmbilder und sich deshalb durchsetzen (Abb. 2). Die Abb. 1 zeigt den Gesamtverbrauch an Filmen in der diagnostischen Radiologie seit 1990 (ohne intraorale Zahnaufnahmen). Der Rückgang auf nunmehr 39 % des Maximalwerts und der steile Abfall in den letzten Jahren lässt die filmfreie diagnostische Radiologie schon bald Realität werden. Abb. 2 Der zeitliche Verlauf des Filmverbrauchs gesondert für die digitalen Verfahren und die konventionelle Diagnostik. Die für blaues Licht empfindlichen Filme (für Kalziumwolframatfolien) sind bei einem Anteil von noch fast 100 % vor 20 Jahren praktisch vom Markt verschwunden. Bei den Verstärkungsfolien haben sich offenbar grünemit- Bei den Filmen für Laserdrucker ist der Anteil der Nasssysteme von 74 % (2000), 34 % (2004) auf 8,8 % (2008) zurückgegangen, sodass schon bald ein völliges Verschwinden der Nasssysteme absehbar ist. Lag die Anzahl der Mammografien mit Film-Folien-Kombinationen seit 1991 etwa konstant bei 2,5 Mio. (bei 4 Aufnahmen/Untersuchung), zeichnet sich seit 2006 ein deutlicher Übergang zur digitalen – und damit nicht mehr einfach zählbaren – Mammografie ab. Bezogen auf 2006, dem Jahr mit der größten ausgelieferten Mammografiefilmmenge (0,62 Mio. m²) betrug der Rückgang 47 % auf nunmehr etwa 1,5 Mio. nicht digitale Untersuchungen. Der Bestand an KST- und CT-Geräten nimmt weiter deutlich zu und wird schon in naher Zukunft die 5000-Geräte-Marke überschreiten. Im Verlauf von 15 Jahren hat sich die Anzahl der KST-Geräte nahezu verfünffacht, und die Anzahl der Computertomografen ist auf den 2,3-fachen Wert gestiegen. Ein Ende dieser Entwicklung, insbesondere auf dem KST-Sektor, ist nicht abzusehen (Tab. 1). Tab. 1 Bestand an CT- und KST-Geräten.

Dr. Wilfried Angerstein

Email: Dr.WilfriedAngerstein@t-online.de