Rofo 2009; 181(8): 736
DOI: 10.1055/s-0029-1235773
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Lungenrundherde - Interpretationshilfe erhöht diagnostische Genauigkeit

Further Information

Publication History

Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Die Resektion pulmonaler Metastasen ist bei bestimmten Tumoren eine Behandlungsoption. Dem CT kommt bei Diagnostik, therapeutischer Entscheidung und Planung eine maßgebliche Rolle zu, jedoch ist die korrekte Diagnose nicht einfach. E. A. Park et al. überprüften nun, ob Interpretationshilfen hier einen Vorteil bieten. Invest Radiol 2009; 44: 105–113

Für die retrospektive Studie ließen die Autoren präoperative CT-Aufnahmen von 49 konsekutiven Patienten, die sich einer Resektion von Lungenmetastasen unterzogen hatten, durch 4 unabhängige Radiologen erneut begutachten. In einem 2. Schritt beurteilten die Radiologen die Aufnahmen nochmals in zufälliger Reihenfolge, wobei 2 von ihnen ein CAD-System (CAD=Computer Aided Detection) und 2 eine Thin-slab-MIP-Technik (MIP=Maximum Intensity Projection) zu Hilfe nahmen. Zwischen 1. und 2. Sitzung lagen mindestens 2 Monate. Nach weiteren 2 Monaten erfolgte in einem 3. Schritt eine erneute Begutachtung mit der jeweils anderen Hilfstechnik. Als Referenzstandard dienten die Ergebnisse eines Expertengremiums und der Operation.

Insgesamt identifizierten die Experten 514 Rundherde. Von 212 operativ entfernten erwiesen sich 121 als maligne. Für die Untersucher A bis D betrugen die Sensitivitäten für die Diagnose eines malignen Befunds 91, 88, 87 und 86 %. Die Zuhilfe-Lungenrundherde nahme des CAD-Systems steigerte diese Werte signifikant, und zwar auf 95, 95, 94 und 95 %. Ähnliches zeigte sich bei der MIP-Technik, die die Sensitivitäten auf 94, 96, 91 und 92 % erhöhte. Dabei unterschieden sich die Sensitivitäten von CAD und MIP nicht signifikant voneinander. Die durchschnittliche Zahl falsch positiver Befunde pro Patient betrug unter alleiniger Bildbetrachtung 0,8, mit dem CADSystem 1,1 und mit der MIP Technik 1,4.