Rofo 2009; 181(8): 735
DOI: 10.1055/s-0029-1235771
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Magenkarzinom - Zuverlässigeres Staging mit multiplanarer CT-Beurteilung

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Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Die Unterscheidung zwischen T3- und T4-Tumoren entscheidet oftmals darüber, ob ein Patient aggressiv oder konservativ behandelt wird und hat damit entscheidende prognostische Bedeutung. Ob die multiplanare CT-Analyse einen entscheidenden Informationszuwachs liefert, überprüften Y.H. Kim et al. Radiology 2009; 250: 767–775

Bei der multiplanaren CT-Beurteilung (multiplanar reformation; MPR) werden nicht nur die Querschnitte, sondern auch die sagittale und koronale Schnittebene konstruiert und in die Beurteilung einbezogen. 2 erfahrene Radiologen beurteilten zunächst die konventionellen Bilder (4-mm-Schichten) und 10 Wochen später die MPR von Magenkarzinompatienten. Eine Diskrimierung zwischen T3- und T4-Stadien gelang mit den MPR zuverlässiger als allein mit den Querschnittsaufnahmen.

Axialer KM-angehobener CT-Nachweis eines polypös wachsenden Tumors im Magenantrum großkurvaturseitig (Bild: Radiologische Universitätsklinik Tübingen).

Scans von 149 Patienten standen zur Verfügung. 110 hatten nach dem Operationsbericht und der Histologie einen T3- und 39 einen T4-Tumor. Die Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index. 99 Männer und 50 Frauen waren durchschnittlich 63,1 respektive 57,1 Jahre alt.

Für den Vergleich der Beurteilungstechniken wurden die Organe einzeln bewertet (n = 745). Die MPR führten zu einem erheblichen Informationsgewinn. Eine Infiltration angrenzender Organe und die Festlegung auf einen T4-Tumor gelang mit höherer Sensitivität und Spezifität. Dies galt für beide Untersucher. Insbesondere die Definition eines T4-Stadiums gelang mit einem Sensitivitätszuwachs von 0,79 auf 0,91 (p = 0,006) respektive 0,78 auf 0,96 (p < 0,001). Die Übereinstimmung zwischen den Untersuchern wuchs ebenfalls mit der Einbeziehung der MPR. Eine Tumorinfiltration im Bereich des Mesokolons, des Colon transversum und des Pankreas gelang mit höherer Spezifität ohne sinkende Sensitivität.

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