Rofo 2009; 181(8): 732
DOI: 10.1055/s-0029-1235767
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Kniegelenksknorpel - Bessere diagnostische Leistung mit 3,0-T-MRT

Further Information

Publication History

Publication Date:
21 July 2009 (online)

 

Bei der Beurteilung von Schäden des Kniegelenksknorpels mittels MRT sind frühe, noch diskrete Veränderungen der limitierende Faktor. R. Kijowski et al. überprüften nun, ob hierbei ein 3,0-T-Gerät einem System mit 1,5-T überlegen ist. Radiology 2009; 250: 839–848

Die Autoren begutachteten hierzu retrospektiv MRT-Aufnahmen des Kniegelenksknorpels von jeweils 100 symptomatischen Patienten, die mit einem 1,5-Tbzw. einem 3,0-T-Gerät untersucht worden waren. Alle Patienten hatten sich anschließend einer Arthroskopie unterzogen, die als Referenzstandard diente. Alle MRT-Untersuchungen bestanden aus multiplanaren Fast-spin-echo-Sequenzen mit ähnlichem Gewebekontrast bei 1,5 und 3,0 T. Im Rahmen der Arthroskopie wurden die Ergebnisse anhand der Klassifizierung nach Noyes eingeteilt. Bei der Auswertung der MRT-Aufnahmen, die durch 3 unabhängige Radiologen erfolgte, kam eine ähnliche Klassifizierung zur Anwendung.

Bezüglich des Anteils von Knorpelschäden aller Grade unterschieden sich die Patienten der beiden Gruppen nicht wesentlich. Im Vergleich zur Arthroskopie betrugen für das 1,5-T-System Sensitivität, Spezifi-Kniegelenksknorpel tät und Genauigkeit der Diagnose von Knorpelläsionen jeden Grades 69,3 % (501 von 723), 78,0 % (840 von 1077) und 74,5 % (1341 von 1800). Für das 3,0-T-System lagen diese Werte bei 70,5 % (478 von 678), 85,9 % (964 von 1122) und 80,1 % (1442 von 1800). Somit lagen im Falle von 3,0 T Spezifität und Genauigkeit signifikant höher, nicht jedoch die Sensitivität. Unterteilt nach dem Ausmaß des Schadens betrugen die Sensitivitäten für Läsionen Grad 1, 2A, 2B und 3 bei Untersuchungen mit 1,5 T 40,5 %, 50,2 %, 82,4 % und 94,7 %, bei Untersuchungen mit 3,0 T 41,7 %, 48,6 %, 85,0 % und 98,3 %.

    >