Aktuelle Urol 2012; 43(04): 269-277
DOI: 10.1055/s-0029-1233519
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zirkumzision mit Frenulumplastik

C.-H. Ohlmann
1   Klinik für Urologie & Kinderurologie, Universität des Saarlandes
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Publication Date:
06 August 2012 (online)

Einleitung

Eine Verklebung des inneren Vorhautblattes mit der Glans penis ist physiologisch und liegt bei Geburt bei fast 100 % aller Jungen vor. Nach Abschluss des 1. Lebensjahres ist eine Retraktion der Vorhaut bei ca. 50 %, nach dem 2. Lebensjahr bei ca. 80 % der Jungen möglich. Die Inzidenz einer Phimose nach dem 2. LJ liegt bei 8 % der 6–7jährigen und bei 1 % der 16–18 jährigen. Es werden die relative Phimose, bei der die Vorhaut noch zurückgestreift werden kann, und die absolute Phimose unterschieden. Hierbei ist dann ein Zurückstreifen des Präputiums über den Sulcus coronarius nicht mehr möglich. Eine Zirkumzision sollte erst nach Abschluss des 2. LJ durchgeführt werden. Bei der Zirkumzision mit Frenulumplastik werden plastische Operationsverfahren von der vollständigen („radikalen“) Zirkumzision unterschieden. Nach der überarbeiteten Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKIC) ist die komplette Zirkumzision das Standardverfahren. Hierbei wird die Vorhautzirkumferenz erweitert, um eine komplette Retrahierbarkeit der Vorhaut zur erreichen. Eine radikale Zirkumzision mit dem Ziel der Infektions- und Peniskarzinomprophylaxe ist nicht indiziert. Die Komplikationsrate bei der sparsamen Zirkumzision liegt zwischen 1,8–3 %, wobei Nachblutungen mit 1,4 % die häufigste Komplikation darstellen. Die häufigste Ursache für eine Rezirkumzision besteht in der Rezidiv-Phimose, die in bis zu 0,8 % der Patienten nach plastischer Zirkumzision auftritt.