Rofo 1949; 71(6): 906-911
DOI: 10.1055/s-0029-1231625
Originalarbeiten

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Beitrag zur Differentialdiagnostik der Nischen an der großen Kurvatur des Magens

Th. Hornykiewytsch
  • Aus dem Strahleninstitut der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. Hans Meyer) und der Chirurgischen Abteilung des Städt. Krankenhauses zu Wolfenbüttel (Chefarzt Med.-Rat Dr. P. Hutmann)
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Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird über 3 Fälle berichtet, bei denen röntgenologisch eine Nische an der großen Kurvatur des Magens diagnostiziert wurde. Während im ersten Fall die Röntgenuntersuchung für eine (mit großer Wahrscheinlichkeit) maligne Aussparung und Exulzeration an der großen Kurvatur sprach, ergab die Durchleuchtung beim zweiten Fall eine typische Ulkusnische ohne Veränderung des Reliefs. Die langjährige Beobachtung bzw. die Operation zeigten jedoch, daß bei dem ersten Patienten ein benignes „Ulcus pepticum“ vorgelegen hat, bei dem zweiten Fall dagegen ein Karzinom, das histologisch gesichert wurde. Der dritte Fall gibt die typischen Verhältnisse bei einem Scirrhus mit Exulzeration wieder. Auf Grund dieser Beobachtungen wird die Möglichkeit der Differentialdiagnose der Nischen an der großen Kurvatur des Magens erörtert. Es zeigt sich dabei, daß eine Trennung der Prozesse, die zu einem Ulkus dieser Lokalisation führen, rein röntgenologisch kaum möglich ist. Nur typische Divertikel oder eindeutige ausgedehnte exulzerierte maligne Tumoren machen hier eine Ausnahme. Es wird deshalb in jedem Fall, bei dem ein Ulkus an der großen Kurvatur festgestellt wird, eine Laparotomie oder zumindest eine Nachuntersuchung nach einer Ulkuskur in 4—5 Wochen gefordert.

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