Rofo 1978; 129(7): 90-98
DOI: 10.1055/s-0029-1230968
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Ultraschalldiagnostik bei wandinfiltrativen Prozessen des Intestinaltraktes

Ultrasound diagnosis of mural infiltration of the intestinal tractP. Frank, V. Menges, M. Klein
  • Zentralinstitut für Radiologie und Nuklearmedizin Theresien-Krankenhaus Mannheim — Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg — (Chefarzt: PD. Dr. V. Menges)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Gastrointestinale Wandinfiltrationen können bei der Ultraschalluntersuchung mit Hilfe eines typischen Echomusters, dem sog. Kokardenphänomen, erfaßt werden. Es handelt sich dabei um einen kräftigen Zentralreflex, der ringförmig von einem strukturarmen Randsaum umgeben wird, welcher einer gastrointestinalen Wandverdickung entspricht. In der vorliegenden Arbeit wird die Bedeutung dieses sonographischen Zeichens anhand von ausgewählten, typischen Fällen unter Berücksichtigung der Differentialdiagnose diskutiert. Das Kokardenphänomen ist als wichtiges, zusätzliches diagnostisches Kriterium heranzuziehen, wenn makroskopisch, d. h. röntgenologisch und/oder endoskopisch ein malignitätsverdächtiger Befund erhoben worden ist. Dies ist besonders bei denjenigen Fällen zu berücksichtigen, bei denen der makroskopische Malignomverdacht bioptisch-histologisch zunächst nicht bestätigt wird. Es ist zu erwarten, daß bei routinemäßiger Anwendung der Ultraschalldiagnostik durch Beachtung dieses sonographischen Phänomens in vielen Fällen mit unklaren abdominellen Beschwerden die Diagnostik durch sofortigen Einsatz weiterführender Maßnahmen, wie intensivierter Röntgendiagnostik und Endoskopie mit gezielter Biopsie, abgekürzt und damit auch ökonomisiert werden kann.

Summary

Gastro-intestinal mural infiltration can be diagnosed by ultra sound from a typical pattern of echos. This consists of a strong central echo surrounded by a circular structureless margin which indicates thickening of the gut wall. In the present paper, the singificance of this appearance is discussed with particular reference to the differential diagnosis. The phenomenon is an important diagnostic criterion where there is suspicion of the presence of malignancy as a result of radiological or endoscopic examination. This is particularly important in cases where the suspicion of malignancy cannot be confirmed by biopsy and histology. It is to be expected that the routine use of ultra sound, and paying attention to the above phenomenon, will lead to further diagnostic measures in difficult diagnostic cases, such as intensive radiological examination or endoscopy with biopsy. This will lead to more rapid and more economical diagnoses.