Rofo 1977; 126(2): 160-165
DOI: 10.1055/s-0029-1230555
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zur Bedeutung der Funktionsaufnahmen der Halswirbelsäule bei der Diagostik zervikaler Syndrome

The value of functional examination of the cervical spine in the diagnosis of cervical syndromesP. Distelmaier
  • Neuroradiologische Abteilung (Leiter: Prof. Dr. J. Wappenschmidt) der Neurochirurgischen Universitätsklinik Bonn (Direktor: Prof. Dr. P. Röttgen)
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Funktionsaufnahmen der Halswirbelsäule ermöglichen eine Beurteilung der Beweglichkeit der einzelnen Segmente. Es wird der Wert dieser Untersuchung für die Höhenlokalisation bei der Diagnostik zervikaler Bandscheibenvorfälle und bei der Spezifizierung weiterer kontrastdiagnostischer Untersuchungen, insbesondere der Diskographie, aufgezeigt. Es wird gezeigt, daß für akut rezidivierende Syndrome in etwa ⅔ der Fälle nicht die stark osteochondrotisch veränderten Etagen mit verminderter Beweglichkeit, sondern die meist über solchen Etagen liegenden gelockerten Intervertebralsegmente verantwortlich sind. Die stark veränderten bewegungseingeschränkten Etagen sind jedoch ebenfalls in der Lage, akut rezidivierende Syndrome zu verursachen, jedoch häufiger sind sie die Ursache chronischer Erkrankungen, zum Beispiel der zervikalen Myelopathie. Eine generelle diskographische Untersuchung wird bei sehr stark gelockerten Segmenten mit deutlichen Gleitbewegungen bei den Funktionsaufnahmen bei entsprechender klinischer Symptomatik empfohlen, da im untersuchten Krankengut bei 4 beobachteten Patienten in allen Fällen ein Diskusprolaps durch die Operation nachzuweisen war.

Summary

Functional examination of the cervical spine enables one to judge the mobility of individual segments. This is of value in the localisation and diagnosis of cervical disc prolapse and for indicating the need for further studies using contrast, particularly discography. It has been shwon that in acute recurrences, two thirds of the cases are not at the level of the degenerative changes but, on the contrary, are associated with levels of increased mobility. Although the levels with reduced mobility can be responsible for acute recurrent syndromes, they are more often associated with chronic disease, such as cervical myelopathy. Discography is recommended in patients with hypermobile segments and forward mobility, which is associated with clinical symptoms; in four patients showing these changes, disc prolapse was proved at operation.

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