Der prognostische Wert des Radiozisternogramms für die Shuntoperation beim Hydrozephalus communicans internus

Zusammenfassung

Bei 81 Patienten mit klinischem Verdacht auf aresorptiven Hydrozephalus und pneumenzephalographisch nachgewiesenem Hydrozephalus wurde eine zisternographische Abklärung mit ¹⁶⁹Yb-DTPA oder ¹³¹J-Humanalbumin durchgeführt. 18 von ihnen (= 23%) hatten bis zur szintigraphischen Untersuchung 48 Stunden nach intrathekaler Tracerapplikation eine positive Retention in den Seitenventrikeln (scheinbare „Liquorstromumkehr mit Stase“). 15 Patienten erhielten einen ventrikulo-atrialen Shunt (Spitz-Holter-Drainage). Achtmal war im weiteren Verlauf eine klinische Besserung zu verzeichnen, siebenmal blieb der neurologische Status unverändert.

Bei einem Intermediärbefund, also bei „Stromumkehr ohne Stase“, bestehen gute Aussichten für eine spontane Besserung. Hier sollte primär nicht operiert werden. Eine zisternographische Verlaufskontrolle kann unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt eine eindeutige Operationsindikation ergeben.

Bei unbefriedigendem postoperativem Verlauf sollte in jedem Fall die Funktion der Drainage geprüft werden. Nach Applikation von ^99mTc-Pertechnetat in das Rickham-Reservoir kann szintigraphisch die Durchgängigkeit des Drainagesystems geprüft werden. Bei 8 Prüfungen wurden fünfmal revisionsbedürftige Obstruktionen aufgedeckt.

Summary

Eighty-one patients with clinical suspicion of non-resorptive hydrocephalus, and with hydrocephalus demonstrated pneumoencephalographically, were examined by cisternography using ¹⁶⁹Yb-DTPA and ¹³¹I human albumen. Eighteen of these (23%) showed positive retention of the tracer in the lateral ventricles 48 hours after intrathecal injection (apparent reserve flow of C.S.F. with stasis). In 15 patients a ventriculoatrial shunt was inserted (Spitz-Holter drainage). Eight showed clinical improvement; in seven, the neurological status remained unaltered.

Patients showing intermediary result, i.e. “reversal of C.S.F. flow without stasis“, stand a good chance of spontaneous improvement. In these, operation should be deferred. In some circumstances, serial cisternographic observations may provide definite indications for operations at a later date.

If the post-operative course has been unsatisfactory, the performance of the shunt should be investigated. After injection of ^99mTc-pertechnitate into a Rickham reservoir, the patency of the system can be tested scintigraphically. On eight such tests, obstructions requiring revision were found five times.