RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1225729
Transjuguläre transhepatische viszerale Thrombektomie und Thrombolyse zur Behandlung einer akuten Thrombose der V. portae, V. lienalis und V. mesenterica superior
Hintergrund:
Eine akute Pfortaderthrombose kann den postoperativen Verlauf nach Splenektomie wegen der Gefahr der Dünndarminfarzierung und akuten portalen Hypertension lebensbedrohlich komplizieren. In den letzten Jahren wurden mehrere Kasuistiken und Fallserien zur erfolgreichen Anwendung transjugulärer transhepatischer Verfahren zur Thrombektomie und Thrombolyse publiziert.
Fallbericht, Methoden:
Die 31-jährige Patientin wurde aus einer externen Klinik zur transhepatischen Thrombektomie und -lyse bei computertomographisch diagnostizierter akuter Pfortader- und Milzvenenthrombose übernommen. Zuvor war eine laparoskopische Splenektomie bei hereditärer Sphärozytose erfolgt.
Nach tranjugulärem transhepatischem Zugang führten wir eine mechanische Thrombektomie mittels Dormiakörbchen und Aspirationskatheter durch. Es erfolgte eine Ballondilatation der Stenosen mittels Smashballon. Hierdurch konnte eine Rekanalisierung erreicht werden, wobei es bereits während der Intervention immer wieder zu akuten Re-Thrombosen kam. Abschließend wurde ein 5 F Lysekatheter in die V. mesenterica superior mit Seitenlöchern bis in die distale Pfortader eingelegt. Über diesen Lysekatheter wurden für 72h kontinuierlich 60000 IE Urokinase/h appliziert. Begleitend wurde die Patientin vollheparinisiert.
Ergebnis:
In der abschließenden angiographischen Kontrolle zeigten sich noch vereinzelte wandständige Thromben. Dopplersonographisch war die Pfortader schlank mit raschem hepatopedalem Fluss, Vmax ca. 27cm/s. Die Patientin wurde marcumarisiert und wird sich regelmäßig in unserer Ambulanz zur dopplersonographischen und gastroskopischen Kontrolle zum Screening auf Ösophagusvarizen vorstellen. Im weiteren Verlauf wird über die Dauer der Marcumarisierung entschieden.
Schlussfolgerung:
Die tranjuguläre transhepatische viszerale Thrombektomie mit begleitender Thrombolyse stellt ein vielversprechendes Verfahren zur Behandlung einer akuten Thrombose des Pfortadersystems dar. Die Dauer der notwendigen Antikoagulation nach erfolgreicher Thrombektomie und Thrombolyse ist bisher nicht geklärt.