Z Gastroenterol 2009; 47 - P1_9
DOI: 10.1055/s-0029-1225684

Die flexibel-endoskopische, transgastrale NOTES-Cholezystektomie: eine Machbarkeitsstudie

T Kratt 1, A Arezzo 2, G Anhoeck 3, CN Ho 3, C Fleisch 3, M Schenk 1, T Greiner 1, A Königsrainer 1, MO Schurr 3
  • 1Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-Chirurgie, Universität Tübingen
  • 2Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Universität Turin, Italien
  • 3Fa. OVESCO, Tübingen

Einleitung:

NOTES-Techniken stellen eine konsequente Fortentwicklung auf dem Gebiet der MIC-Techniken dar.

Methoden:

  • Ermittlung des optimalen transgastralen Zugangswegs zur Cholezystektomie entlang 3 verschiedener transgastraler Zugänge an 4 menschlichen Leichen (proximaler und distaler Zugangsweg Magenvorderwand bzw. dorsaler Zugang mittleres Magendrittel)

  • 4 Wochen-Überlebens-Tierversuch an neun Schweinen mit transgastral-flexibler CCE. Dissektion der Gallenblase mit flexibler Kugelelektrode und Endo-Schere (jeweils Fa. STORZ) bzw. mit herkömmlichen Endoclips (EZ-Clip Fa. OLYMPUS). Verschluss der Gastrotomien mittels OTSC (Fa. OVESCO).

Ergebnisse:

  • Die alleinig-flexible, transgastrale Visualisierung ist generell eingeschränkt. Der distal-anteriore transgastraleZugangsweg erscheint am geeignetsten.

  • Erfolgreiche transgastrale CCE in allen Fällen: Verwendung eines zusätzlichen transkutan-laparoskopischen single-port-Zugangs (5mm) in allen Fällen notwendig, um ausreichende Darstellung des Callot'schen Dreiecks zu erreichen sowie zur Dissektion der Gallenblase aus dem Leberbett.

  • In einem Fall laparoskopische Blutstillung im Leberbett notwendig.

  • In 7/9 Fällen intraabdominelle Eröffnung der Gallenblase. Nachfolgend keine Peritonitis

  • OP-Zeit Ø 128min

  • Komplikationsfreier postop. Verlauf über 4 Wochen bei allen Tieren mit Gewichtszunahme von Ø 47%.

  • Keine relevanten Verwachsungen bei reizlos abgeheiltem Gallenblasenbett in allen Fällen.

Fazit:

  • Transgastraler Zugangsweg sowie derzeit zur Verfügung stehendes Equipment sind prinzipiell geeignet zur flexibel-endoskopischen NOTES-Cholezystektomie.

  • Die Verwendung steriler Endoskope ist nicht notwendig; die Sicherheit des Hohlorganverschlusses ist essentiell.

  • Ausgesprochen geringe Ausbildung von Verwachsungen im vierwöchigen Verlauf.

  • Auf eine zusätzliche Verwendung eines konventionell-laparoskopischen Zugangs kann bislang nicht verzichtet werden, ansonsten kein ausreichender Überblick im OP-Gebiet. Hier könnten alternativ Haltemagnete oder endoskopische overtube- OP-Plattformen Abhilfe schaffen.