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DOI: 10.1055/s-0029-1225237
Qualitätssicherung bei Vulvaläsionen – Einrichtung einer Spezialsprechstunde in einem Peripheriekrankenhaus
Fragestellung: Welche organisatorischen Mittel und Vorbereitungen sind notwendig zur Einrichtung einer Vulvaambulanz in einem Peripheriekrankenhaus. Methodik:
Im Rahmen der Einrichtung einer Vulvaambulanz an unserer gynäkologischen Abteilung haben wir uns systematisch damit beschäftigt, was zum Gelingen einer Spezialambulanz aus Sicht der betreibende Gynäkologen und aus Sicht der behandelten Patientinnen notwendig ist. Ergebnisse: Organisatorisches: Zur Ausrüstung der Vulvaambulanz zählt neben dem Inventar der allgemeingynäkologischen Ambulanz, ein Kolposkop und die Möglichkeit zur 1:1 Fotodokumentation. Der Personalbedarf besteht in zumindest 2 betreuenden Gynäkologen, sowie einer Ambulanzschwester. Die interdisziplinäre Ausrichtung einer Vulvaambualnz erfordert die Verfügbarkeit von einem Dermatologen und einem Pathologen mit Erfahrung in Dermatopathologie. Mit diesem können Befunde persönlich besprochen werden. Der zeitliche Aufwand besteht bei Einrichtung der Ambulanz in zunächst in ein bis zwei Nachmittagen pro Monat. Dokumentation: Zur Dokumentation der Krankengeschichte verwenden wir neben der Ambulanzkarte eine separate elektronische Datei, in welcher jede Patientin durch eine Nummer anonymisiert ist. Diese Datei enthält neben der Nummer der Patientin Aufnahmedatum, Klassifikation und Beschreibung der Läsion, Diagnose, Biopsie und Therapie, sowie systemische Erkrankungen und gegebenenfalls Laborveränderungen.
Von jedem Patientenkontakt existiert außerdem eine elektronische Fotodokumentation (gegebenenfalls auch Histologische Fotos). Alle Patientinnen füllen vor der Sprechstunde einen kurzen Fragebogen zu Lebensqualität und allgemeinem Gesundheitszustand aus.
Klassifizierung der Läsionen: Ausgehend von der beschreibenden und leicht verständlichen Einteilung nach Friedrich1 werden Vulvaveränderungen in unserer Datenbank dem makroskopischen Bild entsprechend in eine von 6 Kategorien eingeteilt: rote Läsionen, weiße Läsionen, dunkle Läsionen, Ulzerationen, kleine Tumore (<1cm), große Tumore (>1cm). Schlussfolgerung: Gute Planung, systematische Dokumentation und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind notwendig zur erfolgreichen Einrichtung einer Spezialambulanz in einem Peripheriekrankenhaus2. Eine derartige Spezialsprechstunde bringt eine deutliche Qualitätssteigerung3 in der Betreuung von Patientinnen mit Vulvaläsionen.