Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P115a
DOI: 10.1055/s-0029-1225190

Zusammenhang zwischen vier Genpolymorphismen des C-reaktiven Proteins und der Prognose bei Patientinnen mit Zervixkarzinom

S Polterauer 1, C Grimm 1, V Seebacher 1, C Tempfer 1, A Reinthaller 1, R Zeilinger 1, L Hefler 1
  • 1Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien

Fragestellung: Das C-reaktive Protein (CRP) stellt das wichtigste Akute-Phase-Protein dar und wird in der klinischen Praxis als unspezifischer Entzündungsparameter verwendet. Es besteht ein erwiesener Zusammenhang zwischen Entzündung, Karzinogenese und Tumorwachstum. Mehrere rezente Studien zeigen, dass erhöhte CRP-Serumspiegel bei fortgeschrittenem Tumorstadium von gynäkologischen Malignomen vorkommen und als unabhängiger Prognoseparameter für das Überleben dienen. Mutationen im CRP-Gen können die Höhe der CRP-Serumspiegel beeinflussen. Allerdings ist derzeit noch unklar, ob die Entzündungsreaktion und die Erhöhung der CRP-Serumspiegel als Ursache oder als Folge des Tumorwachstums zu werten sind. Ziel dieser Studie war die Evaluierung von vier CRP-Genpolymorphismen als prognostische Parameter bei Patientinnen mit Zervixkarzinom.

Methodik: Die vier CRP-Genpolymorphismen CRP1919 (rs1417938), CRP2667 (rs1800947), CRP3872 (rs1205) und CRP5237 (rs2808630) wurden bei 178 Patientinnen mit Zervixkarzinom evaluiert. Die Überlebensanalysen erfolgten mittels univariaten Kaplan Meier Analysen und multivariaten Cox-Regressionsmodellen, ebenso wurden die vier CRP-Polymorphismen mit klinisch-pathologischen Parametern korreliert. Ergebnisse: Der Genpolymorphismus CRP1919, war in den univariaten (p=0,01; p=0,04), nicht jedoch in den multivariaten, Überlebensanalysen mit dem rezidivfreien und Gesamtüberleben assoziiert. Die Genpolymorphismen CRP2667, CRP3872 und CRP5237 waren weder in der univariaten noch in der multivariaten Analyse mit dem rezidivfreien und Gesamtüberleben assoziiert. Die klinisch-pathologischen Parameter Tumorstadium (p<0,0001, p<0,0001) und Lymphknotenbeteiligung (p=0,004, p=0,007), nicht jedoch der histologische Schweregrad und der histologische Typ, waren in der multivariaten Analyse mit dem rezidivfreien und Gesamtüberleben assoziiert. Zwischen den vier Genpolymorphismen und den klinisch-pathologischen Parametern zeigten sich keine signifikanten Assoziationen. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie zeigte sich keiner der vier untersuchten CRP-Genpolymorphismen als unabhängiger Prognoseparameter bei Patientinnen mit Zervixkarzinom.