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DOI: 10.1055/s-0029-1225186
Diagnose und Therapie der CIN in einem Standardkrankenhaus
Fragestellung: Untersuchung der Korrelation zwischen Zytologie, Kolposkopie und Biopsie und endgültiger histologischer Diagnose des Konisates. Methodik: Im LK Thermenregion Baden wurden von 2001 bis 2007 395 Konisationen durchgeführt. Die Patientinnen waren von den niedergelassenen Frauenärzten zur weiteren Abklärung und Behandlung verdächtiger PAP-Abstriche in unsere Dysplasieambulanz zugewiesen worden. Bei diesen 395 Patientinnen wurden 388 Kolposkopien dokumentiert, sowie 324 Probebiopsien und 144 endozervikale Kürettagen gemacht. Die Beschreibung der kolposkopischen Befunde erfolgte anhand der internationalen Nomenklatur (Barcelona 2003). Die diagnostische Treffsicherheit von Zytologie, Kolposkopie und Biopsie wurde berechnet und die nicht im Gesunden entfernten CIN III-Konisate analysiert. HPV-Tests wurden aus Kostengründen nicht gemacht. Ergebnisse: Bei 176 von 194 (91%) der PAP III D und 81 von 84 (96%) der PAP IV Abstriche fand sich ein positives histologisches Korrelat. Die Treffsicherheit der Zytologie betrug für PAP III D 63% (CIN I, CIN II), für PAP IV 76,2% (CIN II, III) und für PAP V 66,7% (invasives Karzinom). Die Treffsicherheit der gezielten Biopsie betrug für CIN III 72% und für invasives Karzinom 100%. 13 von 22 invasiven Karzinomen wurden aufgrund der gezielten Biopsie als präkanzeröse Dysplasie eingestuft. Die kolposkopische Diagnose „zarte Punktierung“ und „zartes Mosaik“ ergaben in 53% gering- oder mittelgradige Dysplasien, während grobe Bilder in 48% CIN III und atypische Gefäße in 67% invasiver Karzinome vorlagen. Die Histologie von 38 der 395 (9,6%) Konisationen war negativ. 28% aller Konisate wurden nicht oder nicht sicher im Gesunden entfernt (CIN III 52%) und 31 mal (89%) konnten bei der Nachsorge keine Dysplasiereste gefunden werden. Schlussfolgerung: Zytologie ist ein valider Screening-Test. Wegen der eingeschränkten Korrelation mit der endgültigen Histologie ist eine präoperative histologische Abklärung mittels Biopsie bzw. endozervikaler Kürettage unter kolposkopischer Sicht zu fordern. Unter Berücksichtigung aller Untersuchungsmethoden kann die Rate der negativen Konisationen unter 10% gehalten werden. Histologisch nicht oder nicht sicher im Gesunden entfernten Konisationen sind klinisch vor allem für die Nachsorge von Bedeutung.