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DOI: 10.1055/s-0029-1225163
Ausgedehnte Plazenta percreta bei Plazenta praevia – ein klinischer Fallbericht
Fragestellung: Die Inzidenz einer schwerwiegenden Plazentationsstörung (Plazenta percreta) liegt bei ca. 1:7000 Geburten. Die häufigsten Komplikationen sind schwere Blutungen, Uterusperforation und Infektion – die mütterliche Mortalität beträgt bis 10%.
Methodik: Wir berichten über eine 28-jährige IIG IIP, die in 36+1 SSW auf Wunsch eine sekundäre Re-Sectio extra muros erhielt, nachdem sie einen vorzeitigen Blasensprung hatte. Im Rahmen der Sectio konnte ein ca. 5×5cm großes Plazentastück nicht von dem Uterus getrennt werden, weshalb die Patientin in unsere Klinik verlegt wurde. Ergebnisse: Der Hb bei Aufnahme betrug 8,5mg/dl, die Patientin war kreislaufstabil und blutete nicht verstärkt. Im Hinblick auf eine möglicherweise notwendig werdende Hysterektomie kurz nach Entbindung wurden Ureterschienen bds. angelegt und transfundierten die Pat. auf. Zunächst entschieden wir uns zu einem konservativen Vorgehen – unter Uterotonika und prophylaktischer Antibiose war die Pat. stabil. Nach Abwägen aller Risiken (bei Belassen der Plazenta Gefahr einer massiven Hämorrhagie, disseminierte intravasale Gerinnung, hohe Sepsisrate) entschlossen wir uns mit der Pat. nach 1 Woche bei abgeschlossener Familienplanung zur Hysterektomie. Der im MRT beschriebene ausgedehnte Befund einer Plazenta percreta, die die gesamte rechte Uterushälfte umfasste, konnte intraoperativ bestätigt werden. Schlussfolgerung: Die Plazenta percreta ist die seltenste Form einer Plazentationsstörung. Die Vor- und Nachteile des konservativen versus primär- versus sekundär-operativen Vorgehens werden anhand der Literatur diskutiert.