Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - P80
DOI: 10.1055/s-0029-1225154

Einfluss der Mondphasen auf die fetale Nackentransparenz in der Schwangerschaftswoche 11+0 bis 13+6

M Schmid 1, C Grimm 1, E Krampl-Bettelheim 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Abt. für Geburtshilfe u. feto-maternale Medizin

Wien

Fragestellung: Wir haben untersucht, ob die Gravitationskräfte des Mondes, ähnlich wie bei der Entstehung der Gezeiten in den Ozeanen, einen Effekt auf die subkutane Flüssigkeit im Nacken des Feten haben und somit das Ergebnis des Ersttrimester-Screenings in Schwangerschaftswoche 11+0 bis 13+6 beeinflussen. Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden die Ergebnisse der Nackentransparenz-Messungen an 967 Einlingsschwangerschaften zu den 4 Hauptphasen von 60 Mondzyklen analysiert. Die Messung der fetalen Nackentransparenz erfolgte entsprechend der Richtlinien der Fetal-Medicine-Foundation von zertifizierten Untersuchern. Ergebnisse: Die durchschnittliche Nackentransparenz betrug bei Neumond 1,6mm (Standardabweichung 0,6), bei zunehmendem Halbmond 1,8mm (1,4), bei Vollmond 1,7mm (0,7) und bei abnehmendem Halbmond 1,6mm (0,7). Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den einzelnen Mondphasen (p=0,2). Ebenso gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen der durchschnittlichen fetalen Nackentransparenz an Tagen mit Springflut (Neumond/Vollmond) 1,6mm (0,7), verglichen mit Tagen mit Nippflut (zunehmender/abnehmender Halbmond) 1,7mm (1,1) (p=0,5). Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen dem durchschnittlichen Alter, Gewicht, der Parität und dem Raucherstatus der zu den einzelnen Mondphasen untersuchten Patientinnen. Weiters gab es keine Unterschiede im durchschnittlichen Gestationsalter, Scheiltelsteißlänge und Biparietaldurchmesser der zu den einzelnen Mondphasen untersuchten Feten. Schlussfolgerung: Mondphasen beeinflussen die fetale Nackentransparenz nicht. Eine Korrektur des Ergebnisses des Ersttrimester-Screenings für die Position des Mondes ist nicht erforderlich.