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DOI: 10.1055/s-0029-1225076
Pränatale Diagnose, intrauteriner Verlauf und Outcome von zwei Feten mit Aneurysma der Vena Galeni
Fragestellung: Das Aneurysma der Vena Galeni ist eine sehr seltene Fehlbildung mit Ausbildung einer unterschiedlichen Anzahl arteriovenöser Anastomosen zur Vena Galeni. Die zuführenden Arterien können dem Karotidensystem oder der vertebrobasilären Achse entspringen. Die Diagnose wird mittels Ultraschall im zweiten oder häufiger im dritten Trimenon der Schwangerschaft gestellt. Die Prognose hängt im Wesentlichen von der Anzahl der zuführenden Gefäße ab. Durch den arteriovenösen Shunt kommt es zu einem hyperdynamen Kreislauf mit erheblicher kardialer Belastung. Direkte Folgen des Aneurysma sind zerebrale Ischämie, Hämorrhagie und Hydrocephalus. Das Wiederholungsrisiko ist unbekannt. Methodik: Fallbericht. Ergebnisse: Pat. 1: 22-jährige Erstgravida. Erstvorstellung in der 33+0 SSW. Beim Feten sonographisch und im MRI typisches Aneurysma der Vena Galeni und dilatiertes Herz. Zuflussgefäße farbdopplersonographisch darstellbar. Während der Schwangerschaft Zunahme der Größe des Aneurysmas und der Dilatation des Herzens.
Sectio caesarea in 38+2 SSW. Knabe, 3.620g, APGAR 8/9/9, NapH 7,29, NvpH 7,37. Bestätigung der präpartalen sonographischen Befunde. Postpartal Entwicklung eines Hydrocephalus und einer kardialen Insuffizienz, die medikamentös behandelt wird. Aufgrund der vielen Anastomosen wird die Embolisation von zwei Fachkliniken (Frankreich, Kanada) abgelehnt. Der Knabe verstirbt im 3. Lebensmonat.
Pat 2: 24-jährige Erstgravida, Erstvorstellung in der 35+1 SSW. Sonographisch und im fetalen MRI Vena Galeni Aneurysma. Die Vmax MCA > MW + 2 SDEV. Kardiomegalie. Ductus venosus Doppler normal. Während der Schwangerschaft keine Befundänderung.
Spontanpartus nach Einleitung in der 37+4 SSW, Mädchen, 3.025g, APGAR 9/10/10, NapH 7,29, NvpH 7,35. Bestätigung der pränatalen Befunde. Keine kardiale Dekompensation. Embolisation der zuführenden Arterien bei sich entwickelndem Hydrocephalus im 3. LM. Das Mädchen verstirbt intraoperativ. Schlussfolgerung: Pränatal Darstellung des Aneurysma der Vena Galeni und der Zuflüsse sonographisch und im MRI exakt möglich. Kardiovaskulärer Status postnatal aus pränatal erhobenen Befunden nicht prognostizierbar.