Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A137
DOI: 10.1055/s-0029-1225061

Die direkte MR-Galaktografie bei pathologischer Mamillensekretion: Ergänzung oder möglicher Ersatz der konventionellen Galaktografie?

E Wenkel 1, S Schwab 1, R Janka 1, K Melzer 1, MR Bani 2, R Schulz-Wendtland 1, M Uder 1
  • 1Radiologisches Institut Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 2Frauenklinik Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland

Zielsetzung: Ziel der Studie war es, bei Frauen mit pathologischer Mamillensekretion den klinischen Stellenwert der direkten Magnetresonanzgalaktografie (dMRG) in Kombination mit der Magnetresonanzmammografie (MRM) im Vergleich zur konventionellen Galaktografie (KGal) zu evaluieren.

Materialien und Methoden: 24 Frauen im Alter von 30–85 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Die dMRG bestand aus einer sagittalen T1w 3D FLASH Sequenz (TR 21,0ms; TE 4,8ms; Matrix 512×512; Auflösung 0,4×0,4×2,0mm). Die KGal und die dMRG wurden geblindet und durch zwei Radiologen unabhängig voneinander beurteilt. Die räumliche Zuordnung des Milchgangs erfolgte durch Einteilung der Brust in 12 Sektoren analog eines Ziffernblattes. Die Tiefe der Pathologie wurde gemessen als Abstand zur Mamille. Alle Patientinnen wurden operiert.

Ergebnisse: Die Histologie ergab bei 19/24 Frauen einen benignen und bei 5/24 Frauen einen malignen Befund. Bei der Auswertung der KGal bzw. dMRG gab es keinen Unterschied zwischen Auswerter 1 und 2 bezüglicher räumlicher Zuordnung des Milchgangs und Tiefe der Pathologie. Beim Vergleich der KGal und der dMRG gab es in 7 Fällen ein diskrepantes Ergebnis aufgrund unterschiedliche starker Füllung des Ganges mit KM (n=6) in KGal und dMRG und differenter Gangfüllung (n=1). Bei 7 Patientinnen wurde aufgrund der Befunde der dMRG und MRM das operative Procedere modifiziert.

Zusammenfassung: Die dMRG hat in Kombination mit der MRM das Potential als Alternativmethode zur KGal eingesetzt zu werden und erlaubt sowohl Rückschlüsse auf die Ganglokalisation als auch auf das Ausmaß der Pathologie.