Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A76
DOI: 10.1055/s-0029-1225000

Zoledronsäure – eine kosteneffektive Therapie in der adjuvanten Situation von Patientinnen mit einem Mammakarzinom. Ergebnisse des Zometa®-Kosteneffektivitätsmodells für das deutsche Gesundheitssystem auf Grundlage der Ergebnisse der ABCSG-12-Studie

MP Lux 1, C Nowitzki 2, W Jonat 3, M Gnant 4, MW Beckmann 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Universitäts-Brustzentrum Franken (UBF), Erlangen, Deutschland
  • 2Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, Deutschland
  • 3UK-SH, Campus Kiel, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
  • 4Univ.-Klinik für Chirurgie, Klin. Abt. für Allgemeinchirurgie, Wien, Österreich

Zielsetzung: Zoledronsäure zeigt eine antineoplastische Wirkung bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom. Studien wiesen zudem einen präventiven Effekt auf eine Metastasierung nach. Im Rahmen der ABSCG-12-Studie wurde die Wirksamkeit von GnRH-Analoga in Kombination mit Tamoxifen oder Anastrazol mit oder ohne Zoledronsäure (4mg, q6m) bei 1.803 prämenopausalen Frauen mit einem hormonrezeptorpositiven Mammakarzinom untersucht. Nach einem Follow-Up von 60 Monaten zeigte sich durch Zolderonsäure eine Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens um 36% und des rezidivfreien Überlebens um 35%. Basierend auf diesen Daten wurde die Kosteneffektivität für Zoledronsäure für das deutsche Gesundheitssystem durchgeführt.

Material und Methoden: Die Kosten für Diagnostik und Therapie bei unauffälliger Nachsorge, Rezidiv, kontralaterales Mammakarzinom, Metastasierung als auch terminale Therapie wurden erfasst. Berechnungsgrundlage waren der einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM2009) und das DRG-Fallpauschalen-System. Utilities wurden anhand eines Fragebogens an einem Kollektiv des Universitäts-Brustzentrums Franken erhoben (n=81). Die Abschätzung der Kosteneffektivität erfolgte durch Berechnung der inkrementellen Kosteneffektivität (ICER, incremental cost-effectiveness ratio) pro gewonnenem QALY (quality adjusted life year) mittels eines Markov-Modells. Der Diskontierungssatz lag bei 3%.

Ergebnisse: Durch die Hinzunahme von Zoledronsäure in der adjuvanten Situation für drei Jahre entstehen Gesamtkosten von 2.300 €. Unter Berücksichtigung der klinischen Effektivität und der Lebensqualität erzielt der Einsatz von einen ICER von 2.424,24 €/QALY (95% CI 1.052,63€ - 2.978,72€). Die Sensitivitätsanalysen bestätigen die Validität des Modells. Wahrscheinlichkeitsberechnungen für die Kosteneffektivität zeigen, dass die Kosten pro gewonnenem QALY mit einer Wahrscheinlichkeit von >90% unter einer Grenze von 5.000€ liegen.

Zusammenfassung: Zoledronsäure (4mg, q6m) ist im deutschen Gesundheitssystem eine kosteneffektive Therapieoption für prämenopausale Patientinnen mit einem HR+ frühen Mammakarzinom.