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DOI: 10.1055/s-0029-1224979
Hochauflösende Präparat-Sonografie bei BET des Mammakarzinoms in Vergleich zur Präparat-Radiografie
Die brusterhaltende Therapie (BET) des Mammakarzinoms mit anschließender Bestrahlung der Brust gilt als ein Standardverfahren unter der Voraussetzung, dass die Resektionsränder des Präparates tumorfrei sind. Für die intraoperative Beurteilung der Resektionsränder wird die Präparat-Radiografie trotz bisher fehlender Standardisierung eingesetzt und von der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS) als Qualitätsindikator für die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms in Deutschland eingefordert, erfasst und ausgewertet. Auch die Präparat-Sonografie wird zunehmend als ein Verfahren für die intraoperative Beurteilung der Resektionsränder diskutiert.
Zielsetzung: Vergleich der intraoperativ sonographisch und radiologisch gemessenen Resektionsränder miteinander anhand von postoperativ, histopathologisch gemessenen Resektionsrändern.
Material und Methoden: Um die Präparate unter reproduzierbaren Bedingungen untersuchen zu können, wurde ein System für topographisch korrekte Fixierung und Transport des Präparats definiert und entwickelt. Insgesamt wurden 50 Präparate (invasive, in situ Karzinome und benigne Histologie) in die Studie aufgenommen.
Messverfahren: Die Resektionsränder wurden intraoperativ radiologisch (HOLOGIC Lorad M-IV; 25–30kV, Mb Filter) und sonographisch (Siemens Sequoia 512,17MHz) gemessen und mit den mikroskopisch postoperativ gemessenen Resektionsrändern (HE-Färbung) verglichen.
Ergebnisse: In 48/50 Fällen waren die Resektionsränder gut zu beurteilen. In einen Fall bei DCIS und Mikrokalk war nur die Mikrokalkgruppe in der Präparat-Radiografie erkennbar. In einen Fall nach Vakuumbiopsie bei Mikrokalk war nur noch der Clip zu erkennen. Die Bestimmung der freien Resektionsränder bei BET des Mammakarzinoms durch hochauflösende Präparat-Sonografie ist insbesondere bei kleinen Raumforderungen ohne Mikrokalk der radiographischen Bestimmung überlegen.