Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2009; 6 - A24
DOI: 10.1055/s-0029-1224948

Bondronat® in der klinischen Praxis: Renale Verträglichkeit bei Patienten mit ossär metastasiertem Mammakarzinom

IJ Diel 1, J Seraphin 2, AA Kurth 3, HB Sittig 4
  • 1Institut für gynäkologische Onkologie, CGG-Klinik GmbH, Mannheim, Deutschland
  • 2Hämatologisch-Onkologische Schwerpunktpraxis, Northeim, Deutschland
  • 3Johannes Gutenberg-Universität, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland
  • 4MVZ-Buntenskamp, Schmerztherapie & Palliativmedizin, Geesthacht, Deutschland

Zielsetzung: Bisphosphonate werden bei ossären Metastasen zur Prävention von skeletalen Komplikationen eingesetzt, zeigen jedoch teilweise erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Nebenwirkungen. Die Wirksamkeit von intravenösem und oralem Bondronat® sowie deren günstiges, mit Placebo vergleichbares, renales Profil wurden in Phase-III-Studien bereits nachgewiesen. Eine fortlaufende Post-Marketing-Studie untersucht derzeit u.a. die allgemeine und renale Verträglichkeit von Bondronat®(i.v. und oral) bei Patientinnen mit ossär metastasiertem Mammakarzinom unter Praxisbedingungen.

Materialien und Methoden: 1897 Brustkrebspatientinnen mit Knochenmetastasen (Durchschnittsalter: 63,3+11,9 Jahre) erhielten nach dem Einschluss Bondronat® i.v. 6mg/4-wöchentlich oder 50mg/täglich über 24 Wochen. Für eine detailierte Subgruppenanalyse wurde das Gesamtkollektiv in drei Gruppen unterteilt: Bisphosphonat-naiv (n=1219), Bondronat®-vorbehandelt (n=213), vorbehandelt mit anderen Bisphosphonaten (n=465). Die Überprüfung der Nierenfunktion erfolgte durch die Bestimmung des Serumkreatinins bzw. der Kreatininclearance (nach Cockroft und Gault). Die „Allgemeine Verträglichkeit“ wurde anhand einer 4-stufigen Skala von „sehr gut“ bis „schlecht“ von Patientinnen und behandelnden Ärzten separat beurteilt.

Ergebnisse: Ernsthafte Beeinträchtigungen der Nierenfunktion wurden nicht beobachtet. Veränderungen der Kreatinin-Clearance mit maximal±8–15ml/Min. waren in allen Subgruppen vergleichbar, jedoch zeigten 26% der mit Zoledronat vorbehandelte Patienten bei Studieneinschluss verminderte Nierenfunktion-Werte (Serumkreatinin >1,2mg/dl). Dieser Anteil war deutlich höher als in den anderen Subgruppen (Ibandronat 11%; Bisphosphonat- naive 8%; Pamidronat 16%; Clodronat 17%). Die Verträglichkeit der oralen und intravenösen Therapie mit Ibandronat wurde von 97% der Patientinnen und 99% der Ärzte mit „gut“ und „sehr gut“ bewertet.

Zusammenfassung: Die erhobenen Daten zeigen, dass oral oder intravenös verabreichte Bondronat® auch unter Praxisbedingungen eine verträgliche Therapie beim ossär metastasierten Mammakarzinom ermöglicht, ohne die Nierenfunktion zu belasten.