CerbB2-Status zerebraler Filiae beim Mammacarzinom

Das Auftreten der zerebralen Filiae ist abhängig vom Tumorstadium bei der Erstdiagnose. Der Diagnosezeitpunkt liegt meist innerhalb der ersten 2 Jahre nach Erstdiagnose. Risikofaktoren sind junges Alter, ein negativer Hormonrezeptorstatus sowie ein positiver cerbB2-Status. Die Inzidienz liegt bei ca. 25–40% bei Patientinnen, die beim metastasierten Mammacarzinom mit Herceptin behandelt wurden.

Ziel der Untersuchung: Bestimmung des cerbB2 status beim Primärtumor und Vergleich mit dem cerbB2 status der zerebralen Filiae sowie ihr Einfluss auf das DFS.

Patientinnen und Methoden: Zwischen Oktober 2003 und Juli 2007 wurden ca. 1.794 Patientinnen mit einem primären Mammacarzinom operiert. 180 Patientinnen hatten einen positiven cerbB2 status des Primärtumors. Alle Patientinnen erhielten ein follow up. 39 Patientinnen (Alter 35–68J) entwickelten zerebrale Filiae, 5 Patientinnen wurden operiert. Untersucht wurde das Tumorstadium, der cerbB2-Status des Primärtumors, das Intervall bis zum Auftreten von zerebralen Filiae sowie deren cerbB2-Status. Die Diagnostik erfolgte mit Schädel-MR.

Ergebnisse: Das mittlere Intervall zwischen Operation des Mammacarzinoms bis zum Auftreten symptomatischer zerebraler Filiae liegt bei 20 Monaten. Fast alle Patientinnen mit einem positiven cerbB2 status des Primärtumors wiesen einen positiven cerbB2 status bei den zerebralen Filiae auf. 4 Patientinnen wiesen in weiteren Lokalisationen Metastasen auf.

Zusammenfassung: Alle Patientinnen, die auf Grund symptomatischer zerebraler Filiae operiert wurden, wiesen im Primärtumor einen positiven cerbB2-Status auf. Das Auftreten zerebraler Filiae scheint unabhängig vom Hormonrezeptorstatus des Primärtumors zu sein. Bei den untersuchten Patientinnen wurden die zerebralen Filiae innerhalb von 36 Monaten nach der Mammacarzinomoperation festgestellt.