Hämatogene Osteomyelitis der Clavicula: Fallbericht und Literaturanalyse

Hintergrund: Die hämatogene Osteomyelitis der Clavicula ist selten und betrifft weniger als 3% der pädiatrischen Osteomyelitiden, weshalb die Diagnose oft verzögert gestellt wird. Als therapeutische Maßnahmen stehen die chirurgische Wundsanierung sowie die frühzeitige parenterale antibiotische Therapie im Vordergrund. Fragestellung: 1) Beschreibung eines Falles einer hämatogenen Osteomyelitis der Clavicula im Neugeborenenalter. 2) Analyse der internationalen Literatur pädiatrischer Fälle hämatogener Osteomyelitiden der Clavicula. Methodik: Fallbericht und Literaturanalyse. Ergebnisse: Wir berichten über ein 3 Wochen altes Neugeborenes mit hämatogener Osteomyelitis der Clavicula. Diagnostisch richtungsweisend war neben dem reduzierten Allgemeinzustand, hohem Fieber sowie erhöhten Entzündungsparametern eine schmerzhafte Schwellung im Bereich der rechten Clavicula. Das MRT zeigte entzündliche Veränderungen der Clavicula mit einem angrenzenden Weichteilabszess. Die chirurgische Abszessdrainage sicherte die Diagnose einer Osteomyelitis, als Erreger wurde S. aureus nachgewiesen. Nach parenteraler antibiotischer Therapie über 4 Wochen zeigte ein Kontroll-MRT 6 Wochen nach Therapieende eine vollständige Befundregredienz. Weiterhin wird ein Überblick über die veröffentlichten Fälle der hämatogenen Osteomyelitis der Clavicula in der pädiatrischen Altersgruppe gegeben. Zusammenfassung: Die hämatogene Osteomyelitis der Clavicula ist selten und wird oft verzögert diagnostiziert. Leidet ein Kind an hohem Fieber, reduziertem Allgemeinzustand sowie einer lokalen Schwellung im Bereich der Clavicula sollte differentialdiagnostisch immer an eine hämatogene Osteomyelitis gedacht werden.

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