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DOI: 10.1055/s-0029-1223009
Sozialpädagogische Unterstützung von Eltern Frühgeborener. Ein empirisches Forschungsprojekt
Hintergrund: Eltern und Familien von frühgeborenen Kindern mit einem Geburtsgewicht unter 1500g sind während und nach dem stationären Aufenthalt ihrer Kinder besonders starken Belastungen ausgesetzt. Fragestellung: Mit Hilfe strukturierter Fragebögen wurde die Intensität der Belastungen von Eltern und der Unterstützungsbedarf der Familien quantifiziert und kategorisiert. Methoden: Bei Eltern Frühgeborener (n=78) wurde mittels Fragebogen der Unterstützungsbedarf während und nach dem stationären Aufenthalt ermittelt. Quantifiziert wurden neben demographischen Daten die Belastungen während des stationären Aufenthaltes und zu Hause, die Rolle von Ärzten und Pflegekräften für die Unterstützung der Eltern und die Unsicherheit der Eltern im Umgang mit ihrem Kind zu Hause. Ergebnisse: 45% der 172 versandten Fragebögen wurden zurück erhalten und ausgewertet (23–34SSW). Die ausgewerteten Fragebögen betreffen 103 Kinder von denen sechs an den Folgen der Frühgeburtlichkeit verstorben sind (5,8%). Von den befragten Eltern waren 73% sehr; 14% belastet; 5% wenig und 1% nicht belastet, (7% keine Angaben). 54% gaben eine Belastung der Partnerschaft an (18% stark, 36% belastet). Zu Hause waren 39% durch die Unsicherheit im Umgang mit ihrem Kind sehr belastet, 25% belastet, 30% wenig belastet und 6% nicht belastet. 17% bzw. 25% der Eltern wurden jeweils durch Ärzte bzw. Pflegepersonal in psychosozialen Belangen betreut. Schlussfolgerung: Bei Eltern und Familien resultiert die zu frühe Geburt eines Kindes in hohen Belastungen, insbesondere psychischer Art. Es besteht ein großer Bedarf an sozialpädagogischer Betreuung der Familien. Aktuell wird viel des Bedarfes von Ärzten und dem Pflegepersonal abgedeckt.
Belastung - Frühgeburt - familiär