Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_P_01_04
DOI: 10.1055/s-0029-1223008

Faktoren, die nach Einschätzung des Pflegeteams die Einhaltung pulsoximetrischer Alarmgrenzen bei Frühgeborenen optimieren – Ergebnisse einer qualitativen Studie

J Armbruster 1, B Schmidt 2, CF Poets 3, D Bassler 1
  • 1Abteilung Neonatologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
  • 2Children's Hospital of Philadelphia and the Hospital of the University of Pennsylvania, Division of Neonatology, Philadelphia, PA 19104, USA
  • 3Abt. Neonatologie, Universitätskinderklinik Tübingen, Tübingen

Hintergrund: Die strikte Einhaltung pulsoximetrischer Alarmgrenzen ist möglicherweise für das neurosensorisch unbeeinträchtigte Überleben Frühgeborener, sicher aber für die erfolgreiche Durchführung klinischer Studien, die verschiedene Sauerstoff-Sättigungsbereiche miteinander vergleichen, von entscheidender Bedeutung. Die neonatologische Abteilung der Universitäts-Kinderklinik Tübingen ist eines der über 20 Studienzentren der “kanadischen Sauerstoff-Studie“ (Canadian Oxygen Trial – COT). Monatliche Audits haben gezeigt, dass COT-Studienkinder in Tübingen in den ersten 3 Lebenstagen mindestens 68% der Zeit innerhalb der vorgeschriebenen pulsoximetrischen Alarmgrenzen verbringen. Wir haben in einer qualitativen Studie nach Faktoren gesucht, die nach Einschätzung unseres Pflegeteams zu diesen ermutigenden Ergebnissen beitragen. Methoden: Alle 42 Pflegekräfte der Intensivstation der neonatologischen Abteilung der Universitätskinderklinik Tübingen wurden befragt. Ergebnisse: Nach Einschätzung unseres Pflegeteams sind die folgenden fünf Faktoren entscheidend für die strikte Einhaltung pulsoximetrischer Alarmgrenzen bei Frühgeborenen: Schulung (23/42), Zimmeranwesenheit (22/42), Personalschlüssel (18/42), hohe Priorität in der Abteilung (15/42) und Alarm-Ursachenforschung (15/42). Bei Individualisierung der Pflege (10/42), Schulung (8/42), Personalschlüssel (7/42), Sedierung (5/42) und Arbeitsklima (4/42) sehen die Pflegekräfte noch Potential für eine weitere Optimierung. Diskussion: Unsere Ergebnisse könnten sich für andere neonatologische Zentren als nützlich erweisen, die Probleme mit der Einhaltung pulsoximetrischer Alarmgrenzen bei Frühgeborenen haben.