Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_13_05
DOI: 10.1055/s-0029-1222997

Beeinflusst die Stellung des Mondes die Geburt?

P Soergel 1, I Staboulidou 1, V Claus 1, C Schippert 1, P Hillemanns 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover

Einleitung: Seit Jahrhunderten besteht in großen Teilen der Bevölkerung der bisweilen tief verwurzelte Glaube, dass die Geburt durch die Stellung des Mondes beeinflusst werde. Diese Untersuchung zielt darauf ab, einen eventuellen Zusammenhang in unserem Geburtenkollektiv nachzuweisen.

Methode: Es wurden alle Geburten aus einem Zeitraum von 6 Jahren retrospektiv analysiert (1/2000–12/2006). Geplante Geburtseinleitungen und elektive Sectiones wurden von der Analyse ausgeschlossen. Eine volle Mondphase (Neumond – Vollmond – Neumond) wurde auf einen Zirkel von 360° projiziert, definierte Gradzahlen gaben nun bestimmte Mondphasen an (z.B. 90°=zunehmender Mond, Zyklusmitte). Die exakte Mondphase wurde mit einer astronomischen Software (HPET 4.2.0.2), mit welcher Ephemeriden für Planeten und Kometen berechnet werden können, für jede Geburt auf die Minute genau berechnet. Die Ergebnisse wurden nachfolgend für definierte Mondstellungen addiert und analysiert in Hinsicht auf Geburtenzahlen, Geburtsmodus und Geschlecht des Kindes, wobei in letzterem Fall auch die Mondphase bei der Konzeption berücksichtigt wurde.

Ergebnisse: Von 11399 Geburten kamen 6724 für die Analyse in Frage. Unter diesen fanden sich 4373 Spontangebutren, 1340 sekundäre Sectiones und 511 vaginal-operative Entbindungen. Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich Geburtenzahlen und –modus nachgewiesen werden. Ebenso ergab sich kein Hinweis auf eine Beeinflussung des fetalen Geschlechtes durch die Lunarphase bei Konzeption.

Zusammenfassung: Eine Beeinflussung der Geburt durch den Mondzyklus ist hier nicht nachweisbar. Diese Ergebnisse sind deckungsgleich mit anderen Veröffentlichungen zu diesem Thema.