Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_07_09
DOI: 10.1055/s-0029-1222936

Partialmole mit coexistentem gesundem Fetus – Ein Fallbericht

C Oelgeschläger 1, S Böhmer 1
  • 1Abteilung fuer Gynäkologie und Geburtshilfe, Ev. Krankenhaus Oberhausen, Oberhausen

Bei einer 32 jährigen IV. Gravida III. Para mit vaginalen Blutungen in der 24. SSW wurde sonographisch eine Plazentamole neben einer regelrechten Hinterwandplazenta und einem unauffälligen, zeitgerecht entwickelten Fetus nachgewiesen. Die Amniozentese ergab einen unauffälligen männlichen Karyotyp. Das ß-HCG war mit 134.188U/l erhöht.

Die Blutungen sistierten innerhalb der nächsten Tage, eine RDS-Prophylaxe wurde durchgeführt. Der weitere Verlauf der Schwangerschaft war komplikationslos, die Entwicklung des Feten verlief zeitgerecht. Das ß-HCG fiel im weiteren Schwangerschaftsverlauf stetig und befand sich in der 28. SSW im Normbereich.

In der 34+6 SSW traten erneut verstärkte vaginale Blutungen auf und die Geburt wurde eingeleitet. Es erfolgte der komplikationslose Spontanpartus eines 2200g schweren gesunden Jungen. Die Plazenta zeigte eine in zwei Anteilen vorliegende Plazenta mit einer regelhaft entwickelten Plazentahälfte sowie einer Partialmole, welche bis zu 90% avital und nekrotisch war. Der Chromosomensatz der Partialmole war triploid.

Postpartal kam es zur Entwicklung eines persistierenden Throphoblasttumors. Die Patientin erhielt 5 Zyklen Methotrexat.

Der günstige Schwangerschaftsverlauf könnte in diesem Falle durch die überwiegende Nekrotisierung der Partialmole bedingt sein, messbar an den ß-HCG-Werten, welche ab der 28.SSW normwertig waren. Allerdings kam es dennoch zur Entwicklung eines persistierenden Throphoblasttumors.

Der vorgestellte Fall rechtfertigt den derzeitigen Konsens, dass bei unauffälligem fetalen Karyotyp und nach Aufklärung der Eltern die Austragung der Schwangerschaft unter engmaschigem Follow-up eine mögliche Option ist (1–3).

Literatur: 1. Kim CH, Kim YH, Kim JW, Kim KM. Triplet pregnancy with partial hydatiform mole coexisting with two fetuses: a case report. J. Obstet. Gynaecol Res. 2008; 34: 641-644. 2. Guven ES, Ozturk N, Deveci S, Hizli D. Partial molar pregnancy and coexisting fetus with a diploid karyotype. J. Matern. Fetal. Neonatal. Med. 2007; 20(2): 175-181. 3. Hsieh CC, Hsieh TT, Hsueh C. Delivery of a severely anaemic fetus after partial molar pregnancy: clinical and ultrasonographic findings. Hum. Reprod. 1999; 14(4):1122-1126. 4. Vaisbuch E, Ben-Arie A, Dgani R, Perlman S. Twin pregnancy consisting pf a complete hydatidiform mole and co-existing fetus: Report of two cases and review of literature. Gynecol. Oncology 2005; 98: 19-23.