Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_07_05
DOI: 10.1055/s-0029-1222932

Embryoskopische Diagnose bei Thorakopagus im ersten Trimenon

A Gingelmaier 1, R Kästner 2, K Karl 1, B Schiessl 1, F Kainer 1
  • 1Perinatalzentrum Klinikum Innenstadt, LMU München, München
  • 2Perinatalzentrum Klinikum Innenstadt, LMU München, München

Hintergrund: Der Thorakopagus ist die häufigste Doppelfehlbildung bei monozygoten Zwillingen mit oft letaler Prognose. Bei Beendigung der Schwangerschaft ist die pathologisch-anatomische Bestätigung der Diagnose im I. Trimenon meist nicht möglich. Es sind daher alternative Methoden zur Bestätigung des sonografischen Befundes wünschenswert.

Fallbericht: 35jährige I Gravida 0 Para, Zuweisung wegen V.a. Doppelfehlbildung bei monochorialer, monoamnioter Zwillingsgravidität 9+1 SSW. Nach sonografischer Bestätigung des Befundes (Thorakopagus mit einem Herz (SSL 23mm, BIP 8,6mm und SSL 21mm, BIP 7,9mm) entscheidet sich das Paar nach entsprechender Beratung zur Abruptio. Die embryoskopische Darstellung der Fruchtanlage ermöglichte eine exakte makroskopische Bestätigung des Befundes (Thorakopagus mit einer Verschmelzung im Thorax und oberen Abdomenbereich bei separaten Köpfen sowie vier Extremitäten) welche nach der Cürettage nicht mehr möglich gewesen wäre.

Schlussfolgerung: Die Embryoskopie ist eine geeignete Methode zur Bestätigung der sonografische Befunde bei Schwangerschaftsabbruch aufgrund von fetalen Fehlbildungen im I. Trimenon.