Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_07_01
DOI: 10.1055/s-0029-1222928

Inzidenz des Gestationsdiabetes und neonatale Blutzuckerwerte in einer turkmenischen Kohorte

AW Flemmer 1, A Ulugberdiyeva 2, M Hoayewa 3, N Amannepessov 4, K Parhofer 5, U Hasbargen 6
  • 1Neonatologie der Kinderklinik am Perinatalzentrum, Klinikum der LMU-München, Grosshadern, München
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Ashgabat, Turkmenistan
  • 3Neonatologie, Perinatalzentrum der Universität Ashgabad, Turkmenistan
  • 4Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Ashgabad, Turkmenistan
  • 5Medizinische Klinik 2 am Klinikum der LMU-München, Großhadern, Diabetologie, München
  • 6Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Großhadern, LMU München

Hintergrund: Mit zunehmendem Wohlstand steigt in entwickelten Bevölkerungen das Risiko für Adipositas. In der Folge steigt auch das Risiko für das Auftreten eines Gestationsdiabetes (GD) mit schwerwiegenden Folgen für Mutter und Kind. Fragestellung: Wir untersuchten prospektiv die Häufigkeit eines GD bei turkmenischen Schwangeren und des Auftretens von Komplikationen bei deren Kinder. Methoden: Alle Schwangeren, die im Perinatalzentrum Ashgabat betreut wurden, sollten einem Glucose-Screening (ab 26. SSW 50g Glucose p.o.) unterzogen werden. Bei pathologischem 60-Minuten BZ (>7,8mmol/l), wurde anschließend ein oGTT durchgeführt. Ein GD wurde diagnostiziert, wenn einer der BZ-Werte pathologisch war (>5,0;>10,0;>8,6 mmol/l). Bei GD der Mutter wurden Gebgew, APGAR und BZ der Kinder mit 30-Minuten registriert. Insgesamt wurden 424 Mütter untersucht. Ergebnisse: 25% der Mütter hatten einen pathologischem BZ. Bei 69% davon wurde ein oGTT durchgeführt, 30% der oGTTs bzw. 20% der screening-positiven zeigten mindestens einen pathologischen Wert (+GD). Es bestand kein signifikanter Unterschied hinsichtlich Gewicht oder Alter zwischen +GD und –GD Müttern. Wobei der BMI der +GD über dem BMI der -GD Mütter lag (p=0,04). Das Geburtsgewicht der Kinder lag bei 3485,7±533,6g (+GD=–GD). 16% der Kinder hatten einen 30-Minuten BZ<2,5mmol/l. +GD Kinder zeigten niedrigere 30-Minuten BZ (p=0.01). Zusammenfassung: In der turkmenischen Kohorte lag die Inzidenz des GD bei 5%. Das Glucose-Screening der Schwangeren zeigte einen positiven Vorhersagewert von 0,2. Das Auftreten eine GDM war dabei vor allem mit dem Auftreten von postnatalen Hypoglykämien assoziiert, nicht aber mit einem erhöhten Geburtsgewicht.