Fragestellung: Obwohl die Frage nach dem Wiederholungsrisiko eines HELLP Syndroms von grosser klinischer Relevanz für eine adäquate Beratung hinsichtlich weiterer Schwangerschaften darstellt, liegen bisher nur wenige Daten zu diesem Zusammenhang vor. Methodik: Um eine Aussage zum Wiederholungsrisiko hypertensiver Schwangerschaftskomplikationen nach HELLP Syndrom treffen zu können, wurden die Folgeschwangerschaften von 148 Kaukasierinnen mit der Diagnose eines HELLP Syndroms analysiert. Neben dem Gesamtrisiko wurden der Schweregrad des HELLP Syndroms, sowie der Zeitpunkt der Diagnose des HELLP Syndroms als Einflussfaktoren evaluiert. Ausserdem wurden verschiedene Laborparameter hinsichtlich ihres Vorhersagewertes überprüft. Ergebnisse: Von 148 Schwangerschaften nach einem HELLP Syndrom wurde bei 56.1% der Frauen eine normotensive Schwangerschaft diagnostiziert. Das Wiederholungsrisiko betrug 12.8% für ein HELLP Syndrom, 16.2% für eine Präeklampsie, und 14.2% für eine Gestationshypertonie. Wurde das HELLP Syndrom vor der 32ten Schwangerschaftswoche diagnostiziert, so bestand ein erhöhtes Risiko für eine erneute hypertensive Schwangerschaftskomplikation. Keiner der evaluierten Laborparameter zeigte eine Korrelation zum Wiederholungsrisiko. Schlussfolgerung: Für Frauen mit der Diagnose eines HELLP Syndroms besteht ein deutlich erhöhtes Risiko auch in der Folgeschwangerschaft an einem HELLP Syndrom, einer Präeklampsie oder einer Gestationshypertonie zu erkranken. Derzeit stehen jedoch weder klinische noch laborchemische Parameter zur Verfügung, welche eine individuelle Abschätzung des Risikos ermöglichen.