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DOI: 10.1055/s-0029-1222915
Intrauterine Herzfrequenzvariabilitätsmessung mittels fetalem EKG bei Kindern mit angeborenen Zwerchfellhernien
Hintergrund und Fragestellung: Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) bzw. beat-to-beat-Analyse erbringt Hinweise über den Funktionszustand des Autonomen Nervensystems (ANS). Diese Studie wurde initiiert, um intrauterine Informationen sowie prognostische Faktoren bei Feten mit Zwerchfellhernien (CDH) zu liefern. Material und Methodik; Unter Verwendung des Monica AN24 fetal-EKGs wurde bei 12 Feten mit CDH ein Zeitraum von 20 Minuten abgeleitet. Mittels Fast Fourier Transformation wurde die frequency domain der HRV der 3 zugehörigen Frequenzbänder berechnet und verglichen. Es erfolgte die Einteilung der Feten in 2 Altersgruppen (<30.SSW und >36.SSW). Zum Vergleich dienten Normwerte von 172 gesunden Feten gemessen mit CTG. Die Auswertung der Ergebnisse wurde mittels T-Test für verbundene Stichproben durchgeführt. Ergebnisse; Die HRV erbrachte für das gesamte Frequenzspektrum hoch signifikante Unterschiede. Die Feten zeigten schon in den frühen Schwangerschaftswochen eine signifikant höhere Power in der Frequency domain, welche bis zum Entbindungstermin bestehen blieb. Gruppe <30.SSW [CDH(n=3)/Kontrolle(n=18)]: HF 14,3/4,9 ms2/s (p=0,02), LF 30,2/18 ms2/s (p=0,14), VLF 132,5/53 ms2/s (p=0,004). Gruppe >30.SSW [CDH(n=9)/Norm(n=154)]: HF 26,3/6,3 ms2/s (p=<0,001); LF 34/26,4 ms2/s (p=0,04); VLF 84,9/109,6 ms2/s (p=0,4). Schlussfolgerung; Das fetale EKG mit HRV-Berechnung ist eine neue nicht-invasive Methode zur Funktionsbestimmung des ANS. Eine beschleunigte Reifung v.a. im HF-Band kann bei Feten mit CDH im Zusammenhang mit einer durch die Organverlagerung veränderten Hämodynamik gesehen werden. Einschränkend ist die niedrige Fallzahl bei CDH-Patienten, so dass weitere Messungen folgen müssen.
Herzfrequenzvariabilität - Kongenitale Zwerchfellhernie - fetales EKG