Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - PO_G_04_11
DOI: 10.1055/s-0029-1222905

Vorzeitiger Blasensprung des III. Drillings in der 14. SSW bei trichorialer Drillingsgraviditaet: – ein Fallbericht

MHF Schwab 1, T Bernar 1, R Wössner 2, L Rieger 1, J Dietl 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Würzburg, Würzburg
  • 2Universitäts-Kinderklinik Würzburg, Würzburg

Einleitung:

Der sehr fruehe vorzeitige Blasensprung stellt einen hohen Risikofaktor fuer den weiteren Verlauf der Schwangerschaft dar. In Kombination mit hoehergradigen Mehrlingen gestaltet sich die Betreuung der Schwangeren besonders schwierig.

Der Fall:

31-j. III. Gravida I.Para, Drillingsgraviditaet. Vorzeitiger Blasensprung des III.Drillings in der 14.SSW. Unauffaelliger Verlauf einschließlich unauffaelliger Fruchtwassermenge des betroffenen Drillings bis in die 25.SSW. Verlegung in unsere Klinik mit 24+1 SSW bei Wehentaetigkeit, Muttermundseroeffnung auf 2 cm und Fruchtblasenprolaps. Verabreichung von RDS-Propylaxe, Tokolyse und antimikrobieller Therapie. Darunter zunehmende muttermundswirksame Wehentaetigkeit und erstmals Anstieg der laborchemischen Entzuendungsparameter mit 24+6 SSW, Entschluss zur sek.Sektio. 1. Drilling maennl., 650g, APGAR 3/6/8, 2. Drilling weibl. 650g, APGAR 5/8/8, 3. Drilling maennl. 480g, APGAR 3/7/7.

Die ersten beiden Drillinge ließen sich situationsgemaeß erstversorgen, der 3. Drilling mit dem vorzeitigen Blasensprung ließ sich nur eingeschraenkt oxygenieren. Er verstarb im Alter von 8 Stunden.

Wir stellen den Verlauf ueber die ersten 3 Lebensjahre dar.

Schlussfolgerung:

Der vorz. Blasensprung einer Fruchtblase bei einer Mehrlingsgraviditaet bedarf einer engmaschigen Ueberwachung und speziellen Betreuung der Schwangeren unter Abwaegung der Besonderheiten bei Mehrlingsgraviditaeten. Perinatologisch bedarf es einer umfassenden Mitbetreuung durch einen erfahrenen Neonatologen. Extrem fruehgeborene Mehrlinge sollten an ein entsprechendes paediatrisches Zentrum angebunden werden.