RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1222861
Spontane postnatale Remission bei massiver intrauteriner Dilatation der Darmschlingen
Eine 35 jährige I G wurde in der 30+1 SSW wegen massiver Dilatation der fetalen Darmschlingen und Polyhydramnion überwiesen. Bei der Patientin waren bereits zwei Entlastungspunktionen, sowie eine Amniozentese bei V.a. Darmatresie/-stenose durchgeführt worden. Die Amniozentese zeigte keine auffälligen Ergebnisse. In der 35+0 SSW stellte sich die Patientin mit vorzeitiger Wehentätigkeit und erhöhtem CRP erneut vor. Sonographisch war bei Zunahme der Echodichte des Darms eine fetale Mekoniumperitonitis nicht sicher auszuschließen. Der Durchmesser der Darmschlingen hatte im Vergleich zur Voruntersuchung abgenommen. Bei V.a. AIS wurde eine primäre Sectio durchgeführt. Problemlose postnatale Adaptation, Gebgew. 2710g. Klinisch imponierte bei gutem AZ ein deutlich geblähtes Abdomen. Normaler Tonus des Sphinkter Ani. Radiologisch waren massiv dilatierte Darmschlingen erkennbar ohne Hinweis auf eine intestinale Obstruktion oder Atresie. Mekonium wurde erst am 4. Lebenstag nach Anspülen abgesetzt. Im weiteren Verlauf regelmäßiger und unauffälliger Stuhlgang. Die weitere Diagnostik ergab keinen Hinweis auf ein Megakolon, einen M. Hirschsprung oder eine Cystische Fibrose. Eine pränatale Darstellung von dilatierten Darmschlingen weißt auf eine Darmobstruktion zum Beispiel aufgrund eines Mekoniumpfropfsyndroms hin. Die häufigsten Ursachen für ein Mekoniumpfropfsyndrom sind der Morbus Hirschsprung und die zystische Fibrose. Bei spontaner Remission und unauffälliger genetischer Untersuchung gehen wir von einem spontanen Mekoniumpfropfsyndrom aus. Unser Fallbericht zeigt, dass auch bei ausgeprägter intrauteriner Darmdilatation das prognostisch sehr günstige spontane Mekoniumpropfsyndrom vorliegen kann.
Dilatation der Darmschlingen - Mekoniumpfropfsydrom