Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_N_08_03
DOI: 10.1055/s-0029-1222814

Bewertung der psychischen Belastung von Müttern Frühgeborener und Kindern mit angeborenen Fehlbildungen

E Robel-Tillig 1, N Wildner 1, P Nickel 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Leipzig, Leipzig

Fragestellung: Die prospektive Studie untersucht, inwieweit sich die psychische Belastung von Müttern Frühgeborener (FG) oder Neugeborener (NG) mit Fehlbildungen (FB) während des stationären Verlaufs verändert, und beeinflussbar ist. Patienten und Methoden: Es wurden 20 Mütter von FG und 20 Mütter von NG mit FB einbezogen. Die Datenerhebung erfolgte mittels standardisierten Fragebogens in Interviewform. Die Mütter wurden nach Geburt zu persönlichen Daten befragt, Im Verlauf erfolgten 4 Befragungen, zu jeweils den selben Parametern. Ergebnisse: Für alle Mütter ließ sich feststellen, dass während der ersten Befragung negative Emotionen, Angst, Hilflosigkeit, Selbstzweifel im Vordergrund standen. Auffällig war, dass die Mütter der FG instabiler, hilfloser erschienen, Besonders der familiäre Rückhalt war bei FG- Müttern ungünstiger. Für beide Gruppen ließ sich eine signifikante Verbesserung der emotionalen Stabilität und optimistischere Haltung während es Studienzeitraums beweisen. Wichtiges Ergebnis für das Pflege- und ärztliche Personal ist, dass mit Dauer des Aufenthaltes, die Fragen der Eltern weniger zur Zufriedenheit beantwortet wurden. Schlussfolgerung: Die Bedeutung der psychologischen Betreuung von Müttern unreifer oder kranker NG muss unterstrichen werden. Besonders FG stellen für die Mütter ein Problem, auch im familiären Miteinander dar. Mit zunehmenden Alter der NG wächst das Selbstvertrauen, die Sicherheit der Mütter auch durch Hilfe des Pflegepersonals